Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

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Frauen im Diözesanverband Freiburg

In den letzten 30 Jahren hat sich das Frauenbild im Bereich von Bildung, Berufswahl, Partner- und Familiengestaltung usw. erheblich verändert. Die Frauen versuchen, sich aus traditio­nel­len Rollen zu lösen. Gleichzeitig werden sie aber auch immer stärker durch Doppel­belastung wie Berufs­tätigkeit und Familie, gesell­schaftliche Verpflichtungen und Partner­beziehung belastet.

Zunehmend mehr Frauen sind sucht­mittel­abhängig geworden. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es mittlerweile über 2 Millionen alkohol-, medika­menten- und drogen­abhängige Frauen.

Somit wenden sich auch mehr Frauen als Betroffene (Alkoholikerinnen oder Medika­menten­abhängige) und Mitbetroffene (Co-Abhängige) an den Kreuzbund, wo sie Hilfe durch Selbst­hilfe erhoffen und erfahren. Das gleiche gilt für Frauen deren Partner suchtkrank ist.

Die Veränderung der Frauenrolle in Gesell­schaft und Kirche findet hier Berück­sichtigung und die Förderung eines gesunden Selbst­bewusst­seins der Frauen wird angestrebt. Deshalb ist es wichtig, dass Frauen mit Frauen gemeinsam arbeiten. Frauen lernen, ihre eigene Situation erkennen, werden selbständiger und können ihren Lebensraum besser gestalten.

Als besonderes Angebote für Frauen – über die Gruppen­arbeit in gemischten Gruppen hinaus – bietet der Kreuzbund DV Freiburg Frauengrupen und Frauen­seminare an, welche die Frauen motivieren, ihr Frausein zu leben und in die Partner­schaft einzubringen. Sie werden sogar befähigt, Funktionen und Verantwortung im Verband zu übernehmen.

Die Frauen spüren, wie gut es tut, Unsicherheiten und Fragen zu Themen anzusprechen, die sie aus Angst oder Scham in der gemischten Gruppe nicht ansprechen können, besonders wenn sie blockiert sind wegen Gewalt­erfahrungen durch Männer. Diese frauen­spezifischen Themen,

  • die Sexualität als Mädchen und Frau,
  • die Aus­einander­setzung mit der Rolle der Frau als Tochter, Partnerin, Mutter, Freundin usw. mit all ihren Facetten sowie
  • die Rolle der Frau in Gesell­schaft, Kirche und Kreuzbund

können in einer guten Atmosphäre in Frauengruppen und bei Frauen­seminaren besprochen werden. So fällt es Frauen später auch leichter, diese Themen mit dem Partner und/oder in der gemischten Gruppe zu besprechen, auch um aus der Opferrolle sich zu entfernen.

Die Frauen­arbeit im Kreuzbund zielt letztlich darauf ab,

  • das Frauen zu ihrer eigenen Identität finden,
  • sie ihr Körpergefühl und ihre Sexualität bejahen lernen und
  • sich von gesell­schaftlicher und persönlicher Abhängig­keit befreien,

so dass ein zufrieden stellendes, partner­schaftliches Miteinander möglich ist und selbstver­ständlich wird. Somit verseht sich Frauen­arbeit als eigenständiges und zusätzliches Angebot zur Stammgruppe.

Im DV Freiburg wurde 1999 die erste offizielle Kreuzbundfrauengruppe von Heidi Querbach in Heidelberg gegründet. In dieser Gruppe treffen sich sowohl abhängige als auch mitbetrof­fene Frauen um wechselseitig von einander zu profitieren.

Weitere Frauengruppen folgten in Pforzheim, Sigmaringen und in Karlsruhe. Höhepunkt ist in jedem Jahr ein Besuch der Frauenklinik Lindenhof in der Nähe von Freiburg. Im Rahmen dieses Begegnungs­treffen kommt es zu einem regen Austausch zwischen Patientinnen und den Gruppen­mitgliedern.

Frauen­arbeit fördert eine Zusammenarbeit mit selbst­bewussten Frauen und Männern, deren Hauptproblem nicht darin besteht, dem einen oder anderen Geschlecht anzugehören, sondern die bereit sind, sich selbst und die Verhältnisse zu ändern, um ein gutes Zusammenleben möglich zu machen, welches sich auswirkt in Partner­schaft, Familie und Gesell­schaft.

Susanne Bunsch, Frauen­beauftragte Kreuzbund DV Freiburg

Telefon0721 9687534

eMailfrauen@kreuzbund-dv-freiburg.de

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