Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

Bericht: Frauen Seminar 2019

Zeit10.–12.5.2019
OrtGästehaus der Dominikanerinnen, Bühl-Neusatzeck
ThemaAuftanken – ich schöpfe Kraft und Mut
ReferentinGisela Koop, ehem. Rehaklinik Lindenhof
BerichtSabine Herbold, Frauen­beauftragte
BilderSabine Herbold

Was für ein Thema dachten sich 18 Frauen und machten sich auf den Weg nach Bühl ins Kloster Neusatzeck, um aufzutanken, Mut und Kraft zu schöpfen.

Nachdem alle Frauen gut angekommen waren, ihre Zimmer bezogen hatten und gestärkt durch das gute Essen waren, trafen wir uns um 19h zur Begrüßung mit einer Vorstellungs- und Befindlich­keits­runde. Was für Erwartungen, Wünsche oder Befürchtungen habe ich? Das beschäftigte uns eine ganze Zeit. Nachdem wir alles aufgeschrieben hatten beendeten wir den Abend mit meditativen Tänzen. Meditation in vielfältiger Art und Weise zog sich wie ein roter Faden durch das ganze Wochenende.

Der Samstag begann nach dem Frühstück mit einem Austausch. Wie fühle ich mich? Wie geht es mir heute? Was brauche ich gerade? Und wie schon am Tag vorher wurde wieder getanzt. Was für ein Vergnügen war es, sich dem Rhythmus hinzugeben und zu sehen, was für eine Freude es allen machte!

Nach einer kleinen Pause ging es dann weiter mit dem Thema:

Eigene Bedürfnisse erkennen

  • Wie sorge ich für mich selbst?
  • Wie werde ich meinen eigenen Bedürfnissen in meinem Leben gerecht?
  • Was brauche ich und was tut mir gut?
  • Liebe dich selbst wie deinen Nächsten!
  • Niemanden behandeln wir so schlecht wie uns selbst.
  • Was habe ich für Möglichkeiten aufzutanken?
  • Kraft­quellen, was sind das, und was sind meine Kraft­quellen?
    Setze ich sie ein und wie setze ich sie ein?
  • Darf es mir gut gehen und wie ist es, wenn es mir gut geht?
    Wie fühlt sich das an, wie mache ich das und wie merken es andere an mir?

Nach diesem schweren Thema brauchten wir wieder eine Pause, gingen zum Essen und trafen uns danach wieder. Alle waren gespannt wie es jetzt weiter ging.

Glaubenssätze

Glaubenssätze begleiten uns das ganze Leben hindurch.

Anstatt ich sehe das Haar in der Suppe könnte man auch sagen: Ich bin nicht pingelig oder ich drücke ein Auge zu. Anstatt Kinder reden nur wenn sie gefragt werden könnte man sagen Ich mache den Mund auf wenn mir was nicht passt.

Es gab noch viele andere Beispiele. Grundsätzlich gilt: positive Glaubenssätze motivieren, bereichern unser Leben und das unserer Mitmenschen und machen gute Laune.

Gute Laune hatten wir das ganze Wochenende über; aber auch Nachdenklichkeit und Emotionen begleiteten uns. Die Frauen waren offen und ehrlich und dadurch war die Zusammenarbeit einfach Klasse.

Nachdem wir mit einem Yogalehrer, der im Kloster ein Seminar leitete Kontakt geknüpft hatten, machten wir mit ihm für den Sonntag einen kleinen Yoga Einführungskurs aus. Den Samstag beschlossen wir wieder mit Tanz und Meditation. Wer Lust hatte, konnte sich dann am Abend noch einen Film anschauen.

Der Sonntag stand unter dem Motto Genuss. Was ist Genuss? Wie verschaffe ich mir Genuss?

Frau Koop machte mit uns zwei Übungen, Schokolade und Banane essen: riechenfühlenschmeckenertasten: die Langsamkeit des Essens entdecken. Im wahrsten Sinne des Wortes die Schokolade im Mund zergehen lassen. Das war etwas spannendes, was wir so nicht kannten. Das Fazit dieser Übung war: Es gibt Genussregeln.

  • Genuss braucht Zeit (Zeit schaffen).
  • Genuss muss erlaubt sein (Genussverbote und Tabuisierung bewusst machen und aufheben).
  • Genuss geht nicht nebenbei (Training der Aufmerksamkeits-Fokusierung).
  • Genuss ist indi­viduelle Geschmackssache (Wissen was einem gut tut).
  • Weniger ist mehr (Erst durch Beschränkung wird der gesamte Reiz einer Stimulanz erfassbar).
  • Ohne Erfahrung kein Genuss (Unterscheidung durch Erfahrung).
  • Genuss ist alltäglich (Die Ausserordentlichkeit des Alltags erkennen lernen).

Nun war es an der Zeit den ausgemachten Yoga Einführungskurs zu beginnen. Es war interresant, sehr spannend und vor allem eine Heraus­forderung für uns alle.

Viel zu schnell ging es nun dem Ende zu und nach einer erneuten Abschieds-Befindlich­keits­runde und dem Mittagessen machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Es ging viel zu schnell vorüber und es war einfach toll.