Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

Bericht: Frauen Seminar 2022

Zeit27.–29.5.2022
OrtBildungshaus St. Bernhard
ThemaWäre ich das Glück, würde ich mich finden
ReferentinGisela Koop, ehem. Rehaklinik Lindenhof
BerichtPetra B.

Am letzten Maiwochenende 2022 war es soweit. In Rastatt fand ein Frauen­seminar des Kreuzbund DV Freiburg statt. Ich hatte mich sehr auf dieses Seminar gefreut und hatte das Gefühl, dass es den anderen Teilnehmerinnen ebenso erging.

Pünktlich um 18h am Freitag trafen wir uns alle dann im Speisesaal des Bildungszentrums St. Bernhard zum gemeinsamen Abendessen. Hier trafen wir auch zum ersten Mal auf unsere beiden Referentinnen Gisela Koop und Katherina Imgraben, die unser Seminar leiteten.

Um 19h startete dann das Seminar in einem wirklich schön gestalteten Seminarraum. In der Mitte des Raumes waren auf einer runden Decke hübsche Blumen drapiert, ebenso wie kleine Glücksymbole wie Herzen, Schweinchen und vieles mehr.

Die beiden Referentinnen stellten sich zunächst vor, danach durfte jede von uns ein Glückssymbol ihrer Wahl von der Decke zu sich nehmen. Wir zwölf Teilnehmerinnen erklärten dann unsere Wahl und stellten uns bei dieser Gelegenheit einander vor.

Danach formulierten wir mit Gisela unsere Erwartungen an die nächsten Tage. Diese waren:

  • Wahres Glück erkennen
  • Was bedeutet Glück für mich
  • Was steht dem Glück im Weg
  • Wie beschütze ich mein Glück
  • Wie kann ich Glück teilen

Unsere Stimmung beschrieben wir als ausgeglichen, bestätigend und erwartend. Wir hörten von Katherina eine erste Geschichte über das Glück, dann klang der Abend klang mit Musik und Tanz zu dem Lied Auch eine Reise von 1000 Meilen fängt mit dem ersten Schritt an aus.

Am Samstag ging es um 9h weiter. Katherina machte mit uns Visualisierungsübungen Wie fühle ich mich, die uns einstimmten und entspannten. Wir erarbeiteten mit Gisela Zitate und Symbole zum Thema Glück. Außerdem stellte sie uns einige empfehlenswerte Ratgeber und Bücher zum Thema vor, wie zum Beispiel Hectors Reise[1], Das Momo-Prinzip[2], Das Prinzip Selbstfürsorge[3], Von der Freude, den Selbstwert zu stärken[4] und andere.

Dann kamen wir zum Thema, wie Glück erscheinen kann, nämlich

  • im Großen: z.B. den Superlebenspartner haben, ein Lottogewinn, …
  • im Kleinen: das Glück im Jetzt, der Genuss, das bei-sich-sein

Wir lernten, dass sich das tiefe Glück auch in ausdauernden Lebensgeschenken zeigen kann, wie in Beziehungen oder Familie. Nach einer kleinen Pause machten wir eine wohltuende Hörübung mit Katharina: Ich bin gut, wie ich bin

Danach erarbeiteten wir ein Arbeitsblatt „Wie ist mein Glück“. Wir beschrieben Situationen, an denen wir glücklich waren und führten die gemeinsame Momente zusammen.

Hier konnten wir ableiten, was uns individuell glücklich macht und welche unserer Beziehungen oder Eigenschaften das ermöglichen oder welche gut dazu passen (angelehnt an Selbstachtung - Weil Du es Dir wert bist).

Wir schlossen den Vormittag mit dem Lied Ich mach mein Herz auf[5] von Marion Spinka ab.

Den Nachmittag eröffnete Katharina mit dem gleichen Lied, zu dem wir nun in Bewegung kamen und tanzten. Dann erzählte sie uns das Märchen Der Narr und das Glück[6] in dem es darum ging, dass ein junger Mann ein Glückspilz werden wollte und als ihm sein Wunsch erfüllt werden sollte, lief er am Glück vorbei, weil er es eilig hatte, allen zu verkünden, dass er nun ein Glückspilz war.

Dieses Thema wurde dann von Gisela aufgegriffen. Es ging jetzt um Strategien, die das Glück verhindern. Dazu bekamen wir ein Arbeitsblatt, in der viele Beispiele genannt wurden, die dazu beitragen können, das Glück zu verhindern, unter anderem

  • Denke permanent schlecht von Dir
  • Traue keinem über den Weg
  • Glaube, dass Du nichts ändern kannst
  • Bemühe Dich, es allen recht zu machen
  • Rechne stets mit dem Schlimmsten

und viele weitere solch negativer Gedanken. Dieses Arbeitsblatt erarbeiteten wir dann paarweise. Die Paarungen waren durch ein Buchstabenspiel zufällig entstanden. Unsere Ergebnisse wurden dann in der Gruppe besprochen, unsere Gedanken dazu brachten wir auf Karten und Papier zum Ausdruck.

Nach einer kleinen Pause begannen wir mit einer Meditation, in der wir unsere Dankbarkeit gegenüber unseren Glücksmomenten verinnerlichen konnten. Diese Momente besprach Gisela in einer Flipchart Repräsentation mit uns. Die Glücksmomente waren ganz verschiedene, sie hingen bei jedem mit unter­schied­lichen Aspekten zusammen wie Liebe, Un­abhängig­keit und vielem mehr. Wir machten uns bewusst, was davon in uns steckte.

Damit ging ein zweiter, lehrreicher Seminartag zu Ende.

Am Sonntag machten wir uns dann sozusagen innerlich auf zur Suche nach den Quellen des Glücks. Nach einer Musikmeditation mit Katharina und der Geschichte von einer Botenfrau, die ihr Glück in der Bescheidenheit hatte, erarbeiteten wir mit Gisela gemeinsam die indi­viduellen Quellen, die im Folgenden genannt wurden:

  • Familie, Beziehungen, Freunde, Liebe, Sexualität
  • Selbstliebe
  • Natur, Tiere
  • Arbeit, Hobbys, Sport, Musik, Tanz
  • Frieden, Glaube
  • Essen

Diese Aufzählung bracht uns dann auf den Weg zu unseren größten Schätzen, die wir, jede für sich, fanden, wie beispielsweise:

  • Gesundheit, Kraft
  • Partner­schaft, Kinder, Familie
  • Lebensenergie
  • Den Glauben an etwas
  • Die Freude an kleinen Dingen
  • Die Freude, anderen Freude zu bereiten
  • Humor
  • Freiheit

Nach einer letzten kurzen Pause brachten wir unsere Eindrücke über das Seminar als Feedback zu den vier Punkten Gruppe / Seminar Inhalt- und Aufbau/ Referentinnen / Was ich noch sagen will / auf Papier an die Wand.

Diese Eindrücke waren nahezu nur positiv. Die Teilnehmerinnen brachten vor allem Lob für Referentinnen und die harmonische Gruppen­arbeit zum Ausdruck, sowie die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Danach hieß es nach einem gemeinsamen Mittagessen Abschied nehmen.

Meine Erwartungen an das Seminar wurden übertroffen. Danke an dieser Stelle an die Referentinnen Gisela Koop und Katharina Imgraben, sowie an Susanne Busch, Frauen­beauftragte, für die Organisation.

Literatur

[1] François Lelord, Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück; Piper (2006), ISBN 978-3-492-24828-0

[2] Sabine Hertweck, Das Momo-Prinzip; Opus Magnum (2013) ISBN 978-3-939322-84-9

[3] Dr. med. Tatjana Reichhard, Das Prinzip Selbstfürsorge; Kösel-Verlag (2019), ISBN 978-3-466-34729-2

[4] Friederike Potreck-Rose, Von der Freude, den Selbstwert zu stärken; Klett-Cotta (2006), ISBN 978-3-608-86004-7

[5] Marion Spinka: Ich mach mein Herz auf; Interpreten: Olga Bolgari und Markus Angermayr

[6] Youtube: Der Narr und das Glück

Weblinks

  Wikipedia: Hectors Reise

  Webauftritt von: Marion Spinka