Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

Pressemitteilung: »Der Kreuzbund wird zukunftsfähig«

Siegburg / Hamm 20.9.2020

Der Kreuzbund, Fachverband des Deutschen Caritasverbandes und größter deutscher Sucht-Selbsthilfeverband mit rund 22.000 Gruppen­besucherinnen und -besuchern, hat auf seiner Bundes­delegierten­versammlung vom 18. bis 20. September 2020 in Siegburg wichtige Schritte zur Weiterentwicklung des Verbandes unternommen.

Andrea Stollfuß

Die 74 Delegierten haben den bisherigen Bundesvorstand wiedergewählt. So wurde Andrea Stollfuß (63) aus Bonn einstimmig als Bundesvorsitzende bestätigt. Die gelernte Krankenschwester hat das Amt bereits seit 2011 inne. Sie ist selbst alkohol­krank und seit 2002 Kreuzbund-Mitglied. Seit 2005 hat sie unter­schied­liche ehren­amtliche Funktionen im Kreuzbund übernommen, u.a. den Vorsitz des Kreuzbund-Diözesan­verbandes Köln. Die verheiratete Mutter von zwei erwachsenen Söhnen setzt sich vor allem dafür ein, dass Suchtkranke nicht länger stigmatisiert werden und die Sucht-Selbsthilfe als gleichwertiger und systemrelevanter Partner im Suchthilfesystem anerkannt wird.

Folgende Personen wurden in ihren Ämtern als stellvertretende Bundesvorsitzende bestätigt:

  • Rüdiger Blomeyer (55) aus Osnabrück
  • Gerhard Iser (58) aus Heppenheim
  • Franz E. Kellermann (67) aus München

Weiteres Mitglied des Bundesvorstandes ist der Geistliche Beirat Pastor Thorsten Weßling (58) aus Hörstel bei Rheine. Er wird von der Deutschen Bischofskonferenz berufen. Bundesgeschäftsführer Heinz-Josef Janßen (62), seit 28 Jahren in dieser Funktion, unterstützt den Bundesvorstand mit beratender Stimme. Ständiger Gast im Bundesvorstand ist Dr. Daniela Ruf, Vertreterin des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg.

Wichtigste Aufgabe des Bundesvorstandes ist es, den Kreuzbund den wandelnden Anforderungen in der Suchthilfe anzupassen und ihn zu positionieren. Dabei geht es auch um die Entwicklung neuer Angebote neben der klassischen Selbsthilfegruppe. So gibt es seit Anfang des Jahres fast täglich einen ca. einstündigen Kreuzbund-Chat. Damit werden Menschen mit Suchtproblemen erreicht, die bisher noch keinen Kontakt zur Sucht-Selbsthilfe hatten. Sie sind meist jünger als der Durchschnitt im Kreuzbund, darunter sind mehr Frauen und mehr Angehörige von Sucht­kranken. Zukünftig sind auch regionale und themenbezogene Chats geplant.

Auch die Modernisierung des Erscheinungsbildes stand auf der Tagesordnung der Bundes­delegierten­versammlung: Die Delegierten haben mit großer Mehrheit für ein modifiziertes Kreuzbund-Logo und den Slogan Gemeinsam Sucht überwinden gestimmt.

Die Hilfe zur Selbsthilfe im Kreuzbund ist sehr erfolgreich: Rund drei Viertel der Sucht­kranken, die regelmäßig eine Kreuzbund-Gruppe besuchen, leben dauerhaft abstinent, so das Ergebnis einer statistischen Befragung aus dem Jahr 2017.

Der Kreuzbund ist Fachverband des Deutschen Caritasverbandes, Mitgliedsverband der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen und der bundesweit größte Sucht-Selbsthilfeverband. Der Kreuzbund gliedert sich in den Bundesverband, 27 Diözesan­verbände, die den Bistümern der katholischen Kirche entsprechen, und 1.200 Gruppen. Hauptamtlich Beschäftigte gibt es nur in der Bundesgeschäftsstelle in Hamm, auf allen anderen Ebenen des Verbandes sind ausschließlich ehren­amtliche Helferinnen und Helfer tätig. Zu den Aufgaben des Kreuzbundes gehört neben der Hilfe zur Selbsthilfe die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Folgen des Sucht­mittelmissbrauchs. Als Bindeglied im System der Sucht­krankenhilfe kooperiert der Kreuzbund mit Fachkliniken und Beratungsstellen.

Der Bundesvorstand (v.l.): Heinz-Josef Janßen, Thorsten Weßling, Rüdiger Blomeyer, Andrea Stollfuß, Gerhard Iser, Franz E. Kellermann, Dr. Daniela Ruf