Die Kreuzbundgruppe Kehl veranstaltete am 23.5.2019, unterstützt von der Suchtberatungsstelle Lahr-Kehl des AGJ-Fachverbandes für Prävention und Rehabilitation der Erzdiözese Freiburg, einen Informationsnachmittag zu dieser Thematik.
Angesprochen waren Führungskräfte, Personalverantwortliche und Suchtbeauftragte aus den Firmen in Kehl und Umgebung. Die Schirmherrschaft übernahm Oberbürgermeister Toni Vetrano der Stadt Kehl. Die Veranstaltung fand im großen Sitzungssaal in der Stadthalle Kehl statt.
Nach der Begrüßung durch Bernd Galowski, 1. Vorsitzender des Kreuzbund Diözesanverband Freiburg e.V., hielt Arno Frank, Leiter der Reha-Klinik St. Landelin in Herbolzheim-Broggingen,
ein Impulsreferat mit dem Thema: Sucht im Betrieb
.
Danach wurden vier Workshops angeboten:
- Workshop 1 wurde von Bernd Galowski und Thomas Langfeldt, Koordinator Lotsennetzwerk Ortenaukreis zum Thema:
Betroffene aus Suchtselbsthilfegruppen - Ihre Möglichkeiten zur Kooperation
, abgehalten. - Im Workshop 2 informierte Fr. Dr. Gabriele Jerger, AGJ Suchtberatung Lahr über Grundinformationen:
Was ist Abhängigkeit – wie zeigt sie sich im Betrieb?
- Formen der Abhängigkeit und Suchtmittel / Süchte. - Den Workshop 3 leitete Thomas Schoen-Blum, Kommunaler Suchtbeauftragter im Ortenaukreis. Er informierte zum Angebot des Suchthilfesystems und zeigte an Hand von Statistiken wie wichtig die Suchthilfe in jeder Form ist.
- Für den Workshop 4 konnte Michele Falch, Drobs-Kehl, vom Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH (
BWLV
) gewonnen werden. Sie informierte über interne, betriebliche Strategien zur Prävention und zur Früherkennung im betrieblichen Gesundheitsmanagement.
An der Vorbereitung dieser gelungenen Veranstaltung hatte sich die ganze Kehler Kreuzbundgruppe beteiligt, jeder nach seinen Fähigkeiten. Diese Aktion hat den Zusammenhalt der Gruppe noch mehr gestärkt und man wird auf die einzelnen Fähigkeiten gerne wieder einmal zurückgreifen können.
Einen besonderen Dank gilt Antonia Lampart-Marmier und Michael Frei, beide Suchtberater der AGJ Lahr-Kehl und Thomas Langfeldt. Sie hatten sich innerhalb der letzten 10 Monaten, in insgesamt etwa 50 Stunden getroffen. Hier wurde für das Programm, die Räumlichkeiten, die Referenten und auch die Öffentlichkeitsarbeit alles vorbereitet, besichtigt und geplant.
Zehn Prozent der Beschäftigten, von der Aushilfskraft bis zur Geschäftsführung, trinken aus gesundheitlicher Sicht zu viel Alkohol. Deutschland zählt weltweit zu den führenden Nationen, wenn es um den riskanten Konsum von Alkohol geht.
Gerade in der Arbeitswelt ist Alkohol schon in geringen Mengen folgenreich. Verminderte Konzentration und Leistung führen zur
Gefährdung der Arbeitssicherheit und zu einer Belastung des sozialen Umfelds. Alkohol spielt bei jedem fünften Arbeits- und Wegeunfall
eine Rolle und mit zunehmendem Alkoholkonsum fehlen Beschäftigte auch häufiger am Arbeitsplatz, sagt Christina Rummel, stellvertretende Geschäftsführerin der
Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS
)
Arbeiten und Alkohol – das passt nicht zusammen, betont auch Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung und Schirmherrin der Aktionswoche Alkohol. Wer schon im Job zur Flasche greift, der braucht Hilfe und zwar von allen Seiten. Auch die Arbeitgeber sind hier gefragt: Schauen Sie genau hin, fragen sie nach, kümmern Sie sich um Mitarbeiter. Es darf kein Tabu mehr sein, über Sucht zu sprechen, denn Suchtgefährdung kennt weder Dienstbeginn noch Feierabend.