Am Samstag den 1. Oktober 2016 machten sich ca. 20 Kreuzbündler/innen aus Heidelberg und Bruchsal auf den Weg nach Dossenheim zu einer privaten Besichtigung der besonderen Art, die von den Weggefährten Nico Schlosser und Dieter Koschulitsch organisiert wurden.
Die Steinbrüche oberhalb von Dossenheim prägen das Landschaftsbild und sind ein fester Bestandteil der regionalen Orts- und Wirtschaftsgeschichte.
1882 begannen die Gebrüder Leferenz mit dem Abbau von Quarzporphyr, einem vulkanischen Gestein, das für den Straßenbau eingesetzt wurde.
1985 kam das wirtschaftliche Aus für den Steinbruch.
Heute ist der Alte „Leferenz Steinbruch“ ein Ort der Information, eine Stätte der Verbindung von Stein und Kunst, sowie ein Freilichtmuseum der besonderen Art, das heute zum „Geo Naturpark Odenwald/Bergstraße“ gehört.
Der Steinbruch wurde ab 2009 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ist mit seinen zum Großteil erhaltenen technischen Anlagen ein absoluter Geheimtipp.
Im ehemaligen Steinbruch ist eine Feldbahn und ein Bergbaumuseum entstanden. Besucher können die 280m lange Fahrtstrecke durch den Steinbruch erleben.
Voller Erwartung gingen wir zum Eingang und wurden dort von Hr. Fischer, der Mitglied des Trägervereins und seit Beginn der Umgestaltung mit dabei ist, herzlich begrüßt.
Er erklärte uns, dass Granit und Quarzporphyr zwei ungleiche Geschwister sind, die als Folge einer Vulkankatastrophe vor 290 Millionen Jahren an dieser Stelle hervorgegangen sind.
Anhand von 9 Geopunkttafeln erschließt sich dem Besucher die erdgeschichtliche und industrielle Nutzungs- und Renaturierungsgeschichte des Steinbruchs.
Die gut erhaltene Brecheranlage, Feldbahn, Meißelraupe, der Schutzunterstand bei Sprengungen und Tätigkeiten darstellende Figurenpark zeigen eindrucksvoll die schwere körperliche Arbeit der Mitarbeiter im Steinbruch.
Wie eng das Gestein mit der Kunst verbunden ist zeigen die Skulpturen des Bildhauers Kurt Hüneke, dessen Atelier direkt innerhalb des Steinbruchs angesiedelt ist.
Wie weit die Renaturierung bereits fortgeschritten ist, kann man anhand der wieder heimisch gewordenen Wechselkröte, Zauneidechse, Gelbbauchunke, Mauereidechse, dem Uhu und der Schlingnatter nur erahnen.
Der Besuch des Museums rundete diese tolle Besichtigung ab.
Ich kann nur allen, die an dieser Besichtigung nicht teilnehmen konnten, raten, den Steinbruch auf ihre persönliche „Dass muss man gesehen haben“ Liste einzutragen. Es lohnt sich.
Ein besonderer Dank an die beiden Organisatoren Nico und Dieter sowie an Herrn Fischer vom Förderverein für diese interessante und spannende Führung.