Zur diesjährigen Herbstwanderung am Sonntag den 26.10.2014 hatte Alexander Langer von der Kreuzbundgruppe Heidelberg II eingeladen.
Treffpunkt war um 9 Uhr vor dem Caritashaus in der Turnerstraße.
Das Ziel: St. Martin in der Pfalz am Fuße des Pfälzer Waldes.
Nachdem alle Wanderer auf die Fahrzeuge verteilt waren konnte in die Pfalz gestartet werde. In St. Martin angekommen wurden Kreuzbundfreunde aus Karlsruhe begrüßt, die sich diese Genusswanderung nicht entgehen lassen wollten. Alexander hatte eine sehr schöne Strecke ausgesucht. Sie führte uns am See vorbei, ein echtes Biotop und die Heimat von einigen Auerochsen, zur Totenkopfhütte, zur Hellerhit und zum Kalmit.
Da Petrus es gut mit uns meinte, versprach der Tag ein ganz besonderer im Pfälzer Wald zu werden.
Übrigens ist der Pfälzer Wald der größte zusammenhängende Wald in Deutschland und ein Paradies für Wanderfreunde.
Vorbei am See sahen wir nach dem Überqueren eines Baches die bereits erwähnten Auerochsen. Der Auerochse oder Ur (Bos primigenius) ist der Vorfahre des Hausrindes.
Bereits in prähistorischen Höhlenmalereien taucht der seit dem 17. Jahrhundert ausgestorbene Auerochse auf. Sein Aussehen lässt sich jedoch anhand von Knochenfunden, Höhlenmalereien, Beschreibungen und Abbildungen rekonstruieren.
Bei der Beweidung in St. Martin können Sie den Auerochsen wiederentdecken. Es handelt sich nämlich um eine Züchtung nach dem Abbild des Auerochsen, benannt nach den Gebrüdern Heck (Zoodirektoren in Berlin und Wien in den 1920er Jahre), dem sogenannten Heckrind. Diese Wildrinder, die heute oft „Auerochsen“ genannt werden, sind wegen ihrer Robustheit für die ganzjährige Freilandhaltung bestens geeignet. Typisch für die Tiere ist ihr weißbehaartes Maul. Die Hörner reichen weit geschwungen nach vorne und sind von heller bis weißer Farbe und dunkler Spitze. Süßgräser sind die Hauptnahrung der Tiere. Aber auch Zweige von Gehölzen werden mit den Hörnern heruntergezogen und junge Bäume gerne auch niedergeritten. Die „Auerochsen“ sind deshalb für die Auflichtung des Waldes bestens geeignet.
Von da an ging es weiter bis zur Totenkopfhütte wo die erste Rast eingelegt wurde. Das verspätete Frühstück oder Mittagessen konnte hier verzehrt werden, um sich für die weitere Wanderung zu stärken.
Natürlich gibt es dort, wie überall im Pfälzer Wald, viele gut ausgebaute und markierte Wanderwege und auf dem Gipfel eine Gipfelhütte, das Kalmithaus oder auch Ludwigshafener Hütte da diese vom Pfälzerwaldverein Ludwigshafen betrieben wird. Durch einen wunderschönen in allen Farben schimmernden Herbstwald streben wir diesem Ziel, jeder nach seiner persönlichen Kondition, entgegen, um dann mit einem tollen Blick bis ins Rheintal belohnt zu werden.
Mit 673,3 m erhebt sich die Kalmit über Maikammer. Sie gehört zum Gemeindewald des Weinortes und ist der höchste Berg im Pfälzerwald. Für die Herkunft des Bergnamens gibt es recht unterschiedliche Theorien. So könnte dieser beispielsweise von dem lateinischen Wort 'calamitas' - sturmumtoste Höhen - abgeleitet sein. Aufgrund ihrer Lage fast unmittelbar am Ostrand des Pfälzerwaldes, stürzt sie steil zum Oberrheingraben hin ab. Bereits in römischer Zeit wurde die Kalmit als Signalstation genutzt. Heute befinden sich noch ein Fernmeldeturm und eine Wetterstation in luftiger Höhe. An schönen Tagen und genau einen solchen hatten wir erwischt, sind fast alle Plätz in und um die Hütte besetzt. Trotz alledem gelang es uns das ausgiebige Picknik und die Sonne zu genießen.
Auf dem Rückweg besuchten wir das sogenannte Felsen- oder steinerne Meer. Bestehend aus vielen Bundsandsteinblöcken.
Ein richtiges Bouldereparadies was auch dementsprechend genutzt wurde. Diese Steinblöcke faszinierten uns ebenso wie der teilweise märchenhaft anmutende Wald. Nach diesem Höhepunkt wurde das letzte Stück der Wanderung angetreten. Es mussten noch einige Passagen auf- und abwärts bewältigt werden um die Fahrzeuge zu erreichen.
Zum Abschluss bedankten sich alle Teilnehmer bei Alexander für diese sehr schöne Tour. Alle Wanderer bestätigten den schönen Tag mit Applaus. Es ist halt immer wieder ein Erlebnis, in der Pfalz zu Wandern.
Klaus Querbach, Redaktion
Fotos: Redaktion, Jörg Weingärtner, Gerhard Häring