Mit dem gemeinsamen Nachtessen am Freitagabend ist das Seminarwochenende eingeläutet worden.
Nach der allgemeinen Begrüßung und Benennung einiger organisatorischer Rahmenbedingungen für das Wochenende, haben sich die Teilnehmenden einander mit ihren Wünschen und Vorstellungen für das Seminarwochenende vorgestellt. Die Referentin hat die Thematik „Vertrauen“ zunächst anhand von Skalierungsfragen eingeführt: Die Teilnehmenden haben sich entsprechend ihrer persönlichen Einstellung zu verschiedenen Aussagen rund um das Thema „Vertrauen“ positioniert.
Im Rahmen einer Kleingruppenarbeit wurden die Teilnehmenden eingeladen, einerseits Assoziationen zu dem Wort „Vertrauen“ zu generieren und andererseits sprachliche Anleihen oder Sprüche, in denen „Vertrauen“ vorkommt zu finden.
Die Arbeitsergebnisse wurden im Plenum vorgestellt:
Sprachliche Anleihen oder Sprüche in denen „Vertrauen“ vorkommt:
Assoziationen zum Wort „Vertrauen“:
Im weiteren Verlauf notieren die Teilnehmenden auf Moderationskarten, was ihnen persönlich zu dem Begriff „Vertrauen“ einfällt. Die Arbeitsergebnisse wurden anhand verschiedener Kategorien im Plenum vorgestellt:
Vertrauen zu sich selbst:
Vertrauen zu/m anderen:
Vertrauen in Situationen / Kontexte:
Grundvertrauen, dass alles (wieder) gut wird:
Sonstiges:
Der Samstagvormittag wird zunächst dazu genutzt, das Seminarthema theoretisch zu aufzugreifen.
Das Vertrauen resultiert aus den bisherigen, individuellen Erlebnissen. Vertraue ich jemanden, erfolgt der Verzicht auf die eigene Kontrolle. Vertrauen ist u.a. die Basis für Zuversicht. Vier Säulen stellt das Fundament für „Vertrauen“ dar. Die sortierten Ergebnisse unter den Schlagworten (Säulen) der Einzelarbeit vom Vorabend bilden die Grundlage.
Für die Entwicklung und den Erhalt eines gesunden Selbstvertrauens ist es wichtig, dass unser Grundbedürfnis nach Sicherheit, Beziehung und Autonomie in der Kindheit geachtet und gefördert wird und wir als Erwachsene hinsichtlich dieser Bedürfnisse selbst gut für uns sorgen.
Die Teilnehmenden arbeiten im Verlauf des Vormittags zu folgenden Fragen:
Die persönlichen Erfahrungen dazu werden zunächst in Kleingruppen besprochen und anschließend im Plenum zusammengetragen. Eine Aussage bezieht sich darauf, es hat Jahre gedauert, dass ich ohne Suchtmittel Selbstvertrauen entwickelt habe. Sofern die Eltern regelmäßig als Bezugspersonen nicht zur Verfügung standen, haben andere Persönlichkeiten (Lehrer, Pflegeeltern, Nonnen) diese Funktion übernommen. Als eine Art von Zwischenresümee ist festzuhalten, jeder hat die Erfahrung gemacht, wo er angenommen wurde. Die an dieser Stelle formulierten und wiedergegebenen Antworten erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
Der Nachmittag beginnt mit einer Vertrauensübung. Die Teilnehmenden bewegen sich paarweise durch den Raum, eine Person hält die Augen geschlossen, die andere übernimmt die Führung. Nach einem Rollenwechsel werden die Erfahrungen dazu ausgetauscht.
In einer weiteren Kleingruppenarbeit beschäftigen sich die Teilnehmenden mit ergänzenden Fragestellungen:
Die Arbeitsergebnisse werden auch in diesem Fall im Plenum vorgestellt:
Hier ist das Ergebnis zur Frage nach der Stärkung der Vertrauensfähigkeit:
Das obligatorische Eisessen am Abend in Oberkirch bildet den Abschluss der offiziellen Aktivitäten an diesem Seminartag.
Am Sonntagvormittag werden zunächst gesellschaftliche Aspekte zum Thema „Vertrauen“ diskutiert. In demokratischen Regierungsformen ist das „allgemeine Vertrauen“ stärker ausgeprägt als in diktatorischen Systemen mit Korruption und anderen negativen Erscheinungen. Vertrauen ist das Fundament einer komplexen Gesellschaft. „Ohne Vertrauen können wir einpacken“ hatte z.B. Angela Merkel (Bundeskanzlerin von 2005 – 2021) in einer Pressekonferenz während der Pandemie gesagt. Im Verlaufe einer weiteren Kleingruppenarbeit arbeiten die Teilnehmenden zu drei unterschiedlichen Themenkomplexen:
Was hat dazu beigetragen, dass ich zur Selbsthilfe gefunden habe und geblieben bin? Gibt es genügend Bereiche, in denen ich mich tatkräftig und selbstwirksam erlebe? Wie gehe ich damit um, wenn ein Vorhaben scheitert?
Die von der Referentin erstellte PowerPoint-Präsentation bildet die Grundlage der Seminareinheit. Im Kontext des Berichts erfolgt im Wesentlichen keine Widergabe der dortigen Formulierungen.
Am Ende des Seminars erfolgt ein Resümee der thematisierten Aspekte. Die Teilnehmenden fassen zusammen, was sie individuell aus dem Seminarwochenende mitnehmen.