Am Freitag-Nachmittag kamen vierzehn auf das Seminar neugierige und gut gelaunte Frauen im Bildungshaus St. Bernhard in Rastatt an. Schon bei der Anreise trafen sich bekannte, aber auch neue Gesichter vor und im Bildungshaus.
Beginn des Seminars war das erste gemeinsame Abendessen um 18 Uhr.
Danach starteten wir Frauen um 19 Uhr in unserem Seminarraum, den Maritta Heilig sehr schön mit Lavendel und Süßigkeiten dekoriert hatte.
Erst stellte sich die Referentin Frau Gisela Koop der Gruppe vor. Viele Teilnehmerinnen kannten sie schon, aber für einige war sie neu. Maritta stellte den Ablauf des Seminars vor.
Jetzt durfte sich jede von uns ein Gegenstand/Symbol aus dem „Therapiekoffer“ aussuchen. In einer ersten Blitzlichtrunde stellten wir uns gegenseitig vor, dann erklärten wir unsere Stimmung zu Beginn des Seminars und begründeten die Auswahl unseres Gegenstandes.
Dann kamen wir in Bewegung. Frau Koop ließ uns Schnittmengen bilden und Gemeinsamkeiten finden, wir sortierten uns zum Beispiel als „Betroffene“, „Angehörige“, „Kreuzbundmitglieder“. Danach waren wir dran uns suchten zum Beispiel die „Krimigucker“ oder die „begeisterten Fahrradfahrer“.
Gegen Ende des Begrüßungsabends formulierten wir unsere persönlichen Erwartungen und Wünsche an die Veranstaltung auf kleinen Kärtchen, die wir an der Wand anbrachten,
Danach war der erste Abend auch schon vorbei und alle gleichermaßen gespannt auf den nächsten Tag.
Der Samstag fing mit Sonnenschein an und machte richtig Laune.
Manche Teilnehmerinnen hatten nicht gut geschlafen, aber alle waren wir gespannt auf den Tag, der vor uns lag.
Gisela Koop ließ zum Start das Lied „Guten Morgen Freiheit“ von Yvonne Catterfield spielen, und brachte uns schon mal in Schwung und hin zu unserem Thema „Frau – Frei – Selbstbestimmt“
Wir tauschten uns zunächst aus, wie die Frau heute in den sozialen Medien dargestellt wird. Die Rollenbilder haben sich fast zurückgebildet. Frauen sind heute eher bereit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Dann ging es in die Gruppenarbeit. Dank des sonnigen Wetters konnten wir draußen arbeiten.
Die Gruppen besprachen alle die gleichen drei Fragen, kamen aber zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Wir stellten fest, dass es in Frauengesprächen oft um Partner- und Beziehungsthemen geht, um Gesundheit, aber auch um Angst vor Einsamkeit und Altersarmut. Die Themen sind generationenspezifisch – es geht um Sexualität, äußeres Erscheinen, Selbstverwirklichung.
Die Vorbilder von uns Frauen sind Mütter bzw. Schwiegermütter, auch sogenannte Alphamenschen und wir finden unsere Vorbilder im Freundeskreis.
Eine Gruppe stellte fest, dass Vorbilder sowohl negativ als auch positiv sein können.
Zu der dritten Frage, was uns Frauen ausmacht, kamen wir zu dem Ergebnis, dass es eigentlich alles positive Eigenschaften sind: Schönheit, Empathie, Fürsorge, Charme, weiblicher Führungsstil, Unabhängigkeit, Herzlichkeit.
Frauen im Kreuzbund sind wie im täglichen Leben vertreten, als Gruppenmitglieder, als Gruppenleiterinnen. Wir waren uns einig, dass wir Frauen nicht über die Arbeit reden, wir machen sie! Wichtig ist, dass wir unsere Gleichberechtigung einfordern, wir müssen bellen lernen!
Wir müssen umdenken lernen, unsere Anerkennung einfordern und dürfen ruhig auch im Vordergrund stehen.
Nach dem Mittagessen, welches keine Wünsche offenließ, nutzten wir die letzten Sonnenstrahlen und haben uns vor dem Eingang bei der Plauderecke zusammengefunden und es wurde eifrig geredet, gelacht und die unbekümmerte Stimmung genossen – und es war auch Zeit für das übliche Gruppenfoto.
Zurück beim Seminarraum haben wir zuerst wieder einem Lied gelauscht: „Auf Deine Freiheit“ von dem Duo „Zwei von Millionen“. Das Lied handelt davon, dass sich das Ich zum WIR entwickelt ohne sich selbst zu verlieren – also: auf Deine Freiheit, auf Dich und auf mich.
Im Anschluss daran haben wir uns mit folgenden – von einer Teilnehmerin gestellten Fragen beschäftigt:
Gibt es das Freisein für Frauen? - Gibt es das Freisein für Männer? - Was ist Freiheit?
„Freiheit ist die Freiheit von Andersdenkenden“ (Rosa Luxemburg)
Wir waren der Meinung, dass sich Männer mit dem Freisein wesentlich leichter tun als Frauen.
Beispiele für Freiheit sind:
Intensiv haben wir uns mit einem von Gisela Koop verteilten Arbeitsblattmit der Frage beschäftigt: Was bedeutet für mich, bewusst frei zu leben – im persönlichen Bereich, im sozialen Bereich, im politischen Bereich und auch im Kreuzbund.
Nach der Kaffeepause haben wir in 2 Gruppen an 2 Flipcharts Begriffe zum Thema „Frau“ gemalt. Obwohl wir alle Frauen waren haben wir uns doch etwas schwer getan unser Frausein bildlich darzustellen.
Ein weiteres Thema unseres Frauenseminars war: Freiheit und Ängste
Es gibt so was wie eine innerliche Unfreiheit. Merkmale hierfür sind:
innere Unruhe - Gedanken kreisen - Ängste tauchen auf.
Die Angst ist ein Freiheitseingrenzer – doch was kann man dagegen tun:
Man versucht seine Angst in Worte zu fassen, dann ist es vielleicht nicht mehr so schlimm.
Hilfreich ist auch sich zu hinterfragen:
Ängste erzeugen auch das Gefühl der Machtlosigkeit. Dieses Gefühl kann man stoppen, indem man sich seine Stärken bewusst macht.
Wichtig für uns Frauen ist eine wiederkehrende Selbstfürsorge mit den Feststellungen:
Für eine gute Selbstfürsorge bedarf es einer Selbstbestimmung – das heißt sein Leben frei nach eigenen Prioritäten zu leben.
Selbstbestimmte Menschen treffen Entscheidungen ohne Beeinflussung durch andere und nehmen gezielt darauf Einfluss, welche Wege sie einschlagen, um die gesetzten Ziele zu erreichen
Ein selbstbestimmter Mensch ist:
Die Prinzipien der Selbstbestimmung sind:
Die Grenzen der Selbstbestimmung sind, wenn andere verletzt werden oder Übergriffigkeit.
In Bezug auf Sucht bedeutet Selbstbestimmung:
Wir Frauen sollten uns auch regelmäßig mit diesen Aussagen auseinandersetzen:
Über diese Sätze haben wir uns ausgetauscht und festgestellt, dass wir oft das machen, was andere von uns erwarten, statt dies zu machen, was wir selbst uns wünschen oder guttut.
Wenige Minuten vor dem Abendessen haben wir den Seminartag beendet – er war sehr anstrengend und hat uns gefordert aber auch gefördert in unserem Bewusstsein „FRAUsein“.
Nach dem Abendessen durfte natürlich der Besuch in der Eisdiele nicht fehlen. Obwohl das Abendessen super gut und reichlich war – aber ein Eis geht immer noch.
Bei unterhaltsamen und interessanten Gesprächen im Aufenthaltsraum haben wir den Abend ausklingen lassen und sind sehr müde ins Bett gefallen.
Am Sonntag, den 25.05.2025 starteten wir pünktlich und gestärkt nach einem guten Frühstück das Seminar mit einer Befindlichkeitsrunde und einer Achtsamkeitsübung.
Danach stellte Nadine. F der Gruppe Ihren Lebensweg (Lebenslinie) vor, die sie am Abend zuvor erarbeitet hatte. Zusammen wurde das reflektiert und man bekam Rückmeldung dazu. Es ergaben sich im Gespräch, das es einige Parallelen bei vielen gab.
Die Übung zur Darstellung seines eigenen Lebens wurde positiv empfunden und viele wollen das für sich zuhause wiederholen.
Danach gab es eine Buchvorstellung der Bücher (Liste) die zum Thema Freiheit passten.
Zwischendurch wurde das Seminar immer wieder von ausgesuchten Liedern zum Thema Freiheit begleitet.
Zum Abschluss gab es eine Reflektion und Auswertung (Arbeitsblatt Feedback) der Gruppe über das Seminar.
Das Thema Frau-Frei-Selbstbestimmt war ein gelungenes interessantes Seminar wo uns allen etwas gebracht hat.
Nach dem guten Mittagessen fuhren wir gestärkt mit vielen Gedanken im Kopf nach Hause und erfreuen uns daran was wir Neues mitnehmen konnten.