Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

Bericht: Senioren 55+ Herbsttreffen 2024

Zeit29.9.2024
OrtVogtsbauernhof
BerichtFriedrich Mey
BilderFriedrich Mey

Der Einladung des Organisationsteams in das Schwarzwälder Freilichtmuseum „Vogtsbauernhof“ bei Gutach im Breisgau sind 20 Teil­nehmende gefolgt. Der vereinbarte Treffpunkt erfolgte am Haupteingang zum Museumsgelände.

Das Freilichtmuseum hat seinen Namen vom „Vogtsbauernhof“, der seit 1612 an dieser Stelle steht. Dieses Objekt bildet den Ursprungshof der heutigen Einrichtung.

Die Teil­nehmenden hatten zunächst die Gelegenheit die kulinarischen Möglichkeiten „Weber’s Esszeit – Erlebnisdorf Uhrwerk“ (Wählerbrücke 4, 77793 Gutach) auszuprobieren. Nach ausgiebiger Stärkung waren alle mental bereit, um die weiteren Geschehnisse aufzunehmen. Aufgrund der großen Anzahl erfolgte die Aufspaltung in etwa zwei gleich große Gruppen, damit die angemeldete Führung auf dem Museumsgelände absolviert werden konnte. Die Führung erfolgte jeweils durch Frau Lehmann und Frau Winkler-Schieper von der Museumsverwaltung. Als Treffpunkt war die sog. Laube auf der Innenseite des Museumsgeländes gegenüber dem Eingangspavillon festgelegt worden.

Der Ursprungshof des Museums bildete die Grundlage für die allgemeine Führung. Im Jahr 1612 ist der „Vogtsbauernhof“ an Ort und Stelle baulich errichtet worden. Das Gebäude hat in den folgenden Jahrhunderten die Einwirkungen durch militärische Aus­einander­setzungen, Kriege, Durchzug von soldatischen Kohorten und Witterungsunbilden im Wesentlichen klaglos überstanden. Bis in das Jahr 1964 hat in dem Objekt eine Wohnnutzung stattgefunden. Den späteren „Museumsmachern“ ist es gelungen das landwirtschaftliche Anwesen zu erwerben. Durch die jahr­zehnte­lange Nutzung hatte sich in dem Objekt ein Sanierungsstau gebildet. Insbesondere im ehemaligen Ökonomieteil des Eindachhofes ist eine mannigfaltige Schadensbildung entstanden. Die in ihrer Substanz geschädigten Hölzer des konstruktiven Teils mussten durch neue ersetzt werden. Der Vorgabe, historische Holzteile soweit wie möglich zu erhalten, ist hierbei Beachtung geschenkt worden.

Mit einer Breite von 14,00 m, einer Höhe von ebenfalls 14,00 m und einer Länge von 28,00 m stellte das Objekt immer ein stattliches Gebäude dar. Einer seiner Eigentümer war um 1650 nachweislich Talvogt im klimatisch begünstigten Gutachtal. Aus diesem Umstand resultiert die heutige Namensgebung. Die früher, ärmliche Situation der Bewohner des Schwarzwaldes war bei diesem Objekt der Grund, dass zeitgleich bis zu drei Familien wohnhaft waren. Aus dem Zuschnitt der Wohnräume lässt sich diese Situation noch heute ablesen.

Das Gutachtal im Breisgau ist die tatsächliche Heimat des weltweit bekannten „Bollenhutes“ aus dem Schwarzwald. Die jungen, nichtverheiraten Frauen in den Gemeinden Gutach, Kirnbach und Hornberg-Reichenbach tragen zu der Tracht den Strohhut mit den rotfarbenen „Bollen“. Nach der Heirat werden die roten durch schwarze „Bollen“ ersetzt.

Das Gutachtal im südlichen Schwarzwald weist die Besonderheit auf, die Bevölkerung ist überwiegend der protestantischen Konfession angehörig. Dieser Umstand resultiert aus der geschichtlichen Entwicklung. Das Gutachtal war Teil des Herrschaftsbereiches des in Hornberg ansässigen Adelsgeschlechtes. Zwischen 1423 und 1448 ging die Herrschaft Stück für Stück in den Besitz der Grafen von Württemberg über. Im Jahr 1535 führte der württembergische Herzog Ulrich hier wie in seinem gesamten Herrschaftsbereich die Reformation ein. Die Bevölkerung war daher gehalten, den protestantischen Glauben zu dem ihrigen zu machen.

Nach der Fülle von Eindrücken hatten sich die Teil­nehmenden eine Stärkung bei Kaffee und Kuchen verdient. Hierfür wurden wiederum die Räumlichkeiten von „Weber’s Esszeit – Erlebnisdorf Uhrwerk“ in Anspruch genommen worden. Mit vielen neuen Anregungen und Erkenntnissen wurde im Anschluss daran die Heimreise angetreten.

Alle waren sich darüber einig im Rahmen der „Kreuzbundfamilie“, wiederum einen schönen Tag erlebt zu haben.

An dieser Stelle sei noch eine kurze Anmerkung gestattet. Nach der Anzahl der Anmeldungen beim Organisationsteam ergab sich zunächst eine höhere Anzahl an Teil­nehmenden. Absagen, wenn auch kurzfristig, führten zu einer Reduzierung. Die Anzahl, der dann tatsächlich anwesenden Teil­nehmenden, war nochmals geringer. Insofern hatte sich die eine oder andere Person angemeldet, ist aber der Veran­staltung leider unentschuldigt ferngeblieben.