Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

Bericht: Paar Seminar 2024

Zeit5.–7.7.
OrtBildungshaus St. Bernhard
ThemaAchtsamkeit in der Partner­schaft
ReferentThomas Cramer, MEDIAN Klinik Wied
BerichtGerhard Häring
BilderGerhard Häring

Das Seminar beginnt mit dem gemeinsamen Abendessen um 18:00 Uhr. Um 19:00 Uhr treffen wir uns im Seminarraum. So steht es in der Einladung.

Bedingt durch die Fußball-Europameisterschaft begann das Seminar mit dem gemeinsamen Fußball schauen des Viertelfinalspiels Spanien – Deutschland. Das war ein Mehrheitsbeschluss, der im Vorfeld mit unserem Referenten Thomas Cramer abgestimmt war. Das interessante dabei – wir hatten eine Spanierin in unserer Runde, der wir alle zum Einzug in das Halbfinale gratulierten.

Nachdem alle 7 Paare „neu dabei“ waren, stiegen wir mit einer sehr intensiven Vorstellungs­runde in unser Seminarwochenende ein. Um 22:30 Uhr waren wir schon komplett im Seminar angekommen und hatten unsere Bettruhe mehr als nötig.

Am Samstag sammelten wir Themen, über die wir uns austauschen wollten:

Was ist Glück?, Verständnis/Zusammenarbeit, Konflikte durch Kommuni­kation bewältigen, Deeskalation, Zur Kommuni­kation kommen/miteinander reden, gewaltfreie Kommuni­kation, Gefühle äußern, Zufriedenheit, Verstehen und verstanden werden, Toleranz, gemeinsame Ziele definieren und verfolgen, etc.

Die erste Aufgabe, die wir gemeinsam bearbeiteten: Gehen wir im täglichen Leben in der Partner­schaft wertschätzend/respektvoll miteinander um?

Dazu bildeten wir 3 Gruppen, in denen sich keine Paare befanden.

Als Ergebnisse seien beispielhaft folgende Aussagen genannt:

Solange der Partner noch trank, war kein respektvoller/wertschätzender Umgang beiderseits möglich. – JETZT vorsichtiger, aufmerksamer Umgang miteinander.

„Es besteht die Bereitschaft zuzuhören und den anderen zu verstehen, verstehen zu wollen.“

„Man fühlt sich ohnmächtig durch übersteigernde Reaktionen, wird mutlos und verletzt.“

„Wert­schätzung/Respekt muss auf Gegenseitigkeit beruhen“.

etc. etc.

Die Gruppen stellten ihre Ergebnisse nacheinander vor.

Unser Referent Thomas erläuterte uns das Kommuni­kationsquadrat von Schulz von Thun.

Dies kann ausfolgendem Link näher eingesehen werden:

Vier-Seiten-Modell – Wikipedia

Neu (für mich) war die Erläuterung von Thomas, dass zwischen Sender und Empfänger ein Filter stehen kann. Er erklärte dies uns am Beispiel einer rot-grün-Schwäche. Der Empfänger sieht nur ein grün, kann keine Nuancen unterscheiden. Aufgrund einer psychischen Erkrankung kann es sein, dass der Empfänger ebenfalls nicht unterscheiden kann und es so zu Missverständnissen kommt.

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Als nächste Aufgabe stellte Thomas uns die Frage: Wie lebe ich in einer Partner­schaft im Hinblick auf meine Wünsche und Bedürfnisse?

Ergebnisse aus den drei Gruppen:

Erkennen, was sind meine Bedürfnisse überhaupt.

Sich Zeit nehmen für seine Bedürfnisse, konsequent Auszeiten nehmen, und zwar ohne schlechtes Gewissen.

Gedanken machen, was tut mir gut? Was kann ich in der (meiner) Zeit tun? Was in unserer gemeinsamen Zeit?

Flexibel auf Bedürfnisse eingehen können.

Ansprache mit Familie und Partner.

etc. etc.

Danach hatten wir unsere Kaffeepause mehr als nötig:

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Das nächste Thema beschäftigte uns den restlichen Samstag und Sonntagvormittag:

Wie kann ich die Beziehung pflegen? Was kann ich für eine bessere Beziehung tun?

Die Ergebnisse aus den drei Gruppen:

Voraussetzung für die Besserung der Beziehung ist gegenseitiger Respekt.

Interesse am Partner haben und auch zeigen.

Wert­schätzung zeigen durch bitte, danke sagen.

Negative Situationen/Gefühle/Wahrnehmungen nicht in das „Rabattbuch“ kleben, sondern situationsbezogen sofort ansprechen.

Gemeinsame Erlebnisse und Unternehmungen verbinden.

Nicht du oder ich, sondern es gibt ein WIR.

Kompromiss­bereit­schaft zeigen.

Konflikte angehen und nicht totschweigen.

Miteinander arbeiten, nicht gegeneinander; versuchen, gleiche Richtung zu finden.

Regelmäßiger Austausch untereinander ist wichtig.

Rückfragen sind erwünscht.

etc. etc.

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In der Abschlussrunde wurde nur Lob und Anerkennung an unseren Referenten Thomas und auch an alle Teil­nehmenden ausgeteilt. Im nächsten Jahr wollen wir gemeinsam mit Thomas weiter an einer gesunden Paarbeziehung arbeiten.