Ein Indianer kennt keinen Schmerz
– Das ist selbstverständlich Nonsens. Natürlich kennen
Indianer Schmerz.
Interessant ist daher zu beobachten, wie sich frühe Prägungen und Elternbotschaften im hier und heute auswirken. Ist es heute nicht sogar so, dass Männer geachtet werden, die ihren Schmerz kennen, also zu ihren neuralgischen Punkten offenstehen und Gefühle zeigen? Wenn dem so ist, dann sollte der Aussagesatz folgerichtig verändert werden, dass „Ein Indianer (sehr wohl) seinen Schmerz kennt“ und Emotionen zulassen kann.
Ziel des Seminars soll sein, dass negative Elternbotschaften erkannt und ein gesunder Umgang damit erlernt wird. Durch Selbsterfahrungssequenzen und durch Arbeit mit den inneren Kind-/Elternanteilen sollen Verletzungen aus der Kindheit aufgearbeitet werden und eine Aussöhnung erfolgen. Ehemalige Denk- und Verhaltensmuster sollen von den teilnehmenden auf deren Gültigkeit überprüft und kritisch hinterfragt werden. Ziel hier ist die Veränderung von maladaptiven Verhaltensweisen. Durch das Erkennen und Befreien von (diesen) Verletzungen soll in einem nächsten Schritt das Selbstwertgefühl gestärkt und somit der Weg für eine Neu. Bzw. Umorientierung des eigenen Selbstbildes, inklusive der daraus resultierenden Konsequenzen, ermöglicht werden.
Frei von marodem Selbstwertgefühl und nagenden Selbstzweifeln soll die Abstinenz gestärkt
und der Weg für ein neues Rollenverständnis als Mann geebnet werden – verbunden mit der
Botschaft: Ein Indianer kennt seinen Schmerz
.