Unter der Fachleitung von Janine Stark kamen 9 Teilnehmende zusammen. Wie üblich schloss das Veranstaltungspaket Übernachtung und Beköstigung im Zentrum ein. Nach 13 intensiven Arbeitsstunden über drei Tage verteilt kamen die Teilnehmenden zur einhelligen Bewertung, ein sehr bereicherndes Seminar besucht zu haben, das unbedingt empfehlenswert ist.
Rollenspiel
heißt in der Fachsprache Psychodrama
Insgesamt drei Rollenspiel-Szenarien wurden in der beschriebenen Form bearbeitet, das waren:
- Wo liegen die Wurzeln für meine Handlungsschwäche?
- Wie treffe ich eine notwendige und passende Entscheidung?
- Wie versöhne ich mich mit meiner Vergangenheit?
Die Motive wurden von jeweils einem Mitglied eingebracht, das dann auch Protagonist des Gruppenspiels wurde. Die Protagonisten suchten sich unter den übrigen Teilnehmern Mitwirkenden aus, die die benötigen Eigenschaften bzw. Umstände darstellten. Als Beispiel für Rollen seien die Eigenschaften Mut, Stärke, Sucht, Wut, Trauer, aber auch konkrete Ziele der Lebensplanung wie ein neuer Job oder ein Umzug genannt.
Tatsächlich fanden sich die Mitwirkenden gut in ihre Rollen ein und halfen den Protagonisten kreativ und lebendig deren Thema zu erkennen oder gar zu lösen.
Zur Unterstützung gab es Materialien wie Plüschtiere oder Stoffe, die die Situation optisch und greifbar verdeutlichen konnten.
Trotz des persönlichen Ansatzes profitierte die gesamte Gruppe, weil die behandelten Themen auch Bedeutung für andere Mitglieder hatten.
Die Erkenntnisse aus den Rollenspielen sind hier als Handlungsoptionen wie folgt zusammengefasst:
- Lenker seines Lebens sein, für sich selber sorgen
- Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen
- Grenzen setzen und negative Reaktionen aushalten
- Den Teufelskreis durchbrechen und nicht immer das Gleiche tun
- Innehalten und nicht immer weiter rennen, wenn ein Thema brennt
- Das Thema anschauen und nicht die Augen schließen
- Emotionen zulassen
- Sich Zeit nehmen und in kleinen Schritten weiter gehen
Alles in allem: eine positive Sicht auf das Leben haben.
Die vierte Aufgabe als Hilfe zur Bestimmung der eigenen Situation war die Landkarte des Lebens
. Dazu zeichneten die Teilnehmer Kreissegmente als Länder
und betitelten diese mit Schlagworten. Beispiele dafür sind Freunde, Familie, Sucht, Versöhnung oder Beruf. Diese Schlagwörter wurden dann mit positiven oder negativen
Kärtchen belegt. So ergab sich eine Gesamtschau der persönlichen Lebenssituation, wobei erfreulicherweise die positive Einschätzung, also die Leichtigkeit,
bei den Teilnehmern überwog.
Zuletzt wurde die fünfte Aufgabe Vorteile und Nachteile im älteren Lebensabschnitt
in gemeinsamer Gruppenarbeit bearbeitet. In Anbetracht des eher höheren
Altersdurchschnitts hatte sich dieses Thema als gemeinsame Herausforderung in der Diskussion dargestellt, ganz konform mit dem Seminartitel: Federn lassen und dennoch schweben
.
Auch hier überwog die positive Meinung, dass Alter nämlich viel mehr Chancen bietet als Risiken. Konkret wurden genannt:
- Selbstbestimmtes Leben
- Leichtigkeit, Schweben
- Weniger Naivität
- Soziale Absicherung
- Freiheit und Freizeit
- Möglichkeit sozialen Engagements
Janine lobte zum Seminarende die positive Grundstimmung der älteren Gruppe und sprach vom Einbringen der Ernte
als Metapher für Reichtum und Genuss.
Was wünscht man sich als Älterer mehr!
Weblinks
[1] Wikipedia: Psychodrama