Zunächst erfolgt ein Soll–Ist–Abgleich. Die bisherige Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet:
- Vorstellungen in den Fachkliniken
- Netzwerkarbeit und Kooperation mit anderen Fachverbänden der Sucht-Selbsthilfe
- Diese Homepage
- Interviews in den Medien in Form eines authentischen Berichts durch einen Betroffenen
- Öffentlichkeitsarbeit erfolgt auch bereits im bilateralen Dialog jedes Einzelnen
Es wurde festgestellt, dass der Erfolg der Öffentlichkeitsarbeit des Kreuzbundes nicht messbar in der Form von Neuzugängen in den Gruppen ist.
Es gibt Faktoren, die die Öffentlichkeitsarbeit erschweren:
- Altersunterschied zur Zielgruppe
- Thema Alkohol wird stigmatisiert
- Ständig am „Ball“ bleiben
- Einmalige Aktionen sind nicht nachhaltig
- Zu der eigenen Alkoholabhängigkeit zu stehen ist schambesetzt
Diese Auflistung ist nicht abschließend. Im persönlichen Umfeld sollte über die individuelle Situation auf Augenhöhe informiert werden, was als vertrauensbildende Maßnahme eingestuft wird.
Die Formen der Öffentlichkeitsarbeit sind unterschiedlich ausgeprägt:
- Persönliche Gespräche
- Klinikarbeit
- Kooperation und Netzwerkpflege (siehe Lotsennetzwerk)
- Veranstaltungen
- Außendarstellung; z.B. Info-Materialien, Info-Stände
- Medien- und Pressearbeit
- Verbands- und Mitgliederzeitschriften
- Interne Kommunikation
- Werbung und Werbegeschenke
- Corporate Identity / Corporate Design
- Lobbyarbeit / Interessenvertretung
- Fundraising / Spendenwerbung
- Internet und soziale Netzwerke
Ein Pionier der Öffentlichkeitsarbeit ist Prof. Dr. Albert Oeckl (1909 – 2001)
Arbeit mit der Öffentlichkeit, Arbeit für die Öffentlichkeit, Arbeit in der Öffentlichkeit – wobei unter Arbeit das bewusste, geplante und dauernde Bemühen zu verstehen ist, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufzubauen und zu pflegen sowie ein positives Image zu fördern.
Die Geschichte der Öffentlichkeitsarbeit reicht bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück. Der Öffentlichkeitsarbeit kommt eine klare Aufgabenstellung zu:
- Information
- Kommunikation: Kontakte und Beziehungen herstellen
- Imagebildung und -förderung
- Überzeugung: Einstellungen verändern, Handlungen auslösen
- Organisation stabilisieren
- Selbständigkeit der Organisation erhalten
Die Ziele der Verbands- und Öffentlichkeitsarbeit müssen nicht deckungsgleich, sondern können im Einzelfall durchaus differenziert sein. Eine Zielsetzung der Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit ist der kommunikative Bereich:
- Präsenz in den Medien verstärken
- Herausragende Eigenschaften kommunizieren
- Außendarstellung vereinheitlichen
- Bekanntheitsgrad des Kreuzbundes steigern
- Image des Kreuzbundes als zeitgemäße und erfolgreiche Organisation fördern und ausbauen
- Mitglieder motivieren
- Identifikation der Mitglieder mit dem Verband erhöhen –
Wir-Gefühl
stärken
Ziel des Handelns ist die Steigerung der Bekanntheit des Kreuzbundes bei der Zielgruppe: den potentiellen Gruppenbesuchern. Hierbei gilt es insbesondere die Stärken des Kreuzbundes in den Mittelpunkt der Aktivitäten zu stellen:
- Größter Sucht-Selbsthilfeverband mit langer Tradition
- Erfolgreiche Gruppenarbeit
- Kooperation der fünf Sucht-Selbsthilfeverbände
- Fester Bestandteil des Suchthilfesystems
- Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen
- Anbindung an die katholische Kirche und den Caritasverband
- Suchtbetroffene an der Verbandsspitze
- Einbeziehung von Angehörigen
- Ehrenamtliche Mitarbeiter auf allen Verbandsebenen
- Bundesgeschäftsstelle als Dienstleister mit hauptamtlichen Mitarbeitern
- Aus- und Fortbildung der Ehrenamtlichen
- Klare Arbeitsteilung zwischen den Verbandsebenen
Die statistischen Kennzahlen beweisen eindeutig, dass 75 % der Personen, welche regelmäßig in eine Kreuzbund-Gruppe gehen, dauerhaft abstinent sind. Die Hilfe zur Selbsthilfe bleibt im gesellschaftlichen Umfeld auch in Zukunft aktuell und unerlässlich. Im Rahmen der regulären Handlungsweise hat man sich auch mit Hemmnissen (= Schwächen) auseinander zu setzen:
- Niedriger Bekanntheitsgrad
- Konservatives Image
- Vorbehalte gegenüber Vereinen und Verbänden
- Zu wenig Suchtkranke werden erreicht
- Stagnierende Mitgliederzahl / steigender Altersdurchschnitt
- Wenig Interesse an ehrenamtlichen Funktionen
Weitere Punkte können genannt werden, diese Auflistung ist sicherlich nicht abschließend.
Die Ansprechpartner des Kreuzbundes in der Öffentlichkeitsarbeit sind:
- Hilfesuchende Suchtkranke, Suchtgefährdete und Angehörige
- Mitglieder und Gruppenbesucher
- Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter
- Kooperationspartner und Unterstützer
- Andere Sucht-Selbsthilfeverbände
- Suchthilfeeinrichtungen, z.B. Beratungsstellen, Suchtkliniken
- Andere Verbände und Organisationen, z.B. DCV (Deutscher Caritasverband) und DHS (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen)
- Bundesgesundheitsministerium
- Rentenversicherungsträger
Auch diese Auflistung lässt sich fortsetzen, sie ist ebenfalls nicht abschließend.
Dann sollen die Teilnehmenden in einem World-Café
Schlagworte vertiefend betrachten.
In einem World-Café
werden Teilnehmer eines Seminars miteinander ins Gespräch gebracht um damit Problem- oder Fragestellungen
in Kleingruppen zu diskutieren und zu reflektieren. Dabei ist die Art der Fragestellungen abhängig von der Bedeutsamkeit für die Teilnehmer
und deren Interessen. Die Gespräche sollen den alltäglichen Gesprächen in einem Straßen-Café ähneln. Eine Vertiefung der Gespräche wird hier durch das
mehrfache Wechseln und Mischen der Teilnehmer ermöglicht. Am Ende wird eine Abschlussrunde im Plenum gehalten, bei der die Teilnehmer ihre Ergebnisse präsentieren.
Im Rahmen des Auditoriums werden die Arbeitsergebnisse vorgetragen und erläutert:
Veranstaltungen:
- Veranstaltungen zu Themen der Sucht
- Freizeiten
- Selbsthilfetage / Gesundheitstage
- Infostand im Kontext von Veranstaltungen (z.B. Messen, Sportveranstaltungen, Sommerfest der Fachkliniken)
- Neue Arten von suchtmittelfreien Veranstaltungen
- Podiumsdiskussionen
- Veranstaltungen in Schulen, Jugendhäusern, bei Arbeitgebern, Alteneinrichtungen
- Werbung für Veranstaltungen, Sicherstellung der Finanzierung (z.B. Sponsoring)
- Kooperationsveranstaltung mit anderen
Interne Kommunikation:
- Austausch über die Ansprechpartner (Gruppe – Diözesanverband – Bundesverband)
- Moderation
- Verständnis bewirken
- Lösungsorientiert diskutieren
- Gedankenaustausch
- Absprachen treffen, Zuständigkeiten klären, gemeinsame Veranstaltungen
- Gruppenregeln – Verschwiegenheit
- Schriftliche Dokumentation von Absprachen
- regelmäßige Treffen + Veranstaltungen
- Seminare (Fachleute einladen)
- Vorbereitete thematische Arbeit
- Persönliche Gespräche bevorzugen
- Konflikte friedlich lösen
- Vertrauen schaffen
- Problembewusstsein entwickeln
- Erwartungen nicht zu hoch schrauben
- Offenheit und Ehrlichkeit
- Erfahrungsaustausch
- E-Mail, Telefon, Brief
Medien- und Pressearbeit:
- lokale Radiosender/ Presse /TV
- Interviews
- Artikel / Berichte / Anzeigen
- Image – Film / Werbeclip
- Internet
- Homepage
- Soziale Netzwerke
- Printmedien
- Flyer
- Zeitschriften
- Plakate
- Postkarten (City-Card)
- Probleme
- Name & Photo veröffentlichen (Scham)
- Akzeptanz der Medien
- Aufwand im Ehrenamt (Zeit), Arbeit delegieren
Kooperationen / Netzwerkpflege
- Kontakte mit Beratungsstellen und Kliniken
- Regelmäßige Treffen der Gruppenleiter / Fachverbände
- Gruppenleiter Arbeitstagung
- Zusammenarbeit mit
- Selbsthilfebüro
- Schulen
- Jugendhäuser
- Vereine
- Hausärzte / Unfallärzte / Fachärzte
- Sozial- / Jugend- / Arbeitsamt
- Politiker
- Tafeln
- Andere Selbsthilfegruppen
- Sozialberatung
- Arbeitgeber / Betriebsrat
- Landratsamt
- Altersheime + Senioren
- Apotheken
- Mitteilungen im Gemeinde- / Pfarrblatt
Der Zeitaufwand ist hoch und stetig. Wo hört das Ehrenamt auf?
Internet und soziale Netzwerke
- Homepage des Kreuzbundes:
- schnell, übersichtlich, ansprechend
- Zusatzangebot zur normalen Gruppenarbeit
- kein Ausschluss von denjenigen, welche keinen Computer besitzen
- kein Ersatz für persönliche Gespräche
- Vielfalt der Süchte verdeutlichen
- Unterstützung bei der Suche nach Hilfe
- Verlinkung mit anderen Homepages (Landratsamt, Fachkliniken, Kirchen)
- Gruppeninterne Whats-App-Gruppe
- Facebook, Twitter, Instagram
- Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen
- Finanzieller und zeitlicher Aufwand
Es wurde festgestellt, dass der Kreuzbund für die Öffentlichkeitsarbeit in den unterschiedlichsten Bereichen bereits sehr gut aufgestellt ist. Das Zeitbudget der einzelnen Akteure begrenzt allerdings die Möglichkeiten.
Literatur
[2] Wikipedia: Deutsche Public Relations Gesellschaft
Weblinks
Deutsche Public Relations Gesellschaft e.V.