Geht es euch auch so? Wolltet ihr auch nie
- Lebenpartner/-in, Kind, Bruder, Schwester, Freund/-in, Arbeitskollege, Arbeitskollegin von einer/einem Suchtkranken sein oder gar
- Elternteil eines Kindes mit einer Abhängigkeitserkrankung werden
Dies hat euer Lebensplan nicht vorgesehen und doch ist es geschehen. Der menschliche Lebensweg ist geprägt von wechselndem Auf und Ab. In Grenzerfahrungen wird die Kluft zwischen dem was ich mir für mein Leben erhoffe oder wünsche und dem was passiert, deutlich. Das gesamte Leben ändert sich, das Selbstbild, eigene Ansprüche, Perspektiven und auch Vorstellungen werden auf den Kopf gestellt. Nicht nur der Suchtkranke selbst, gerade auch der Angehörige gerät hier schnell an seine Grenzen. Er weiß nicht mehr weiter. Gerade dann ist es notwendig, dies nicht alleine durchstehen zu müssen. Manchmal braucht es eben Unterstützung und Zeit, um zu sich selbst zurückzufinden. Menschen in der Suchtselbsthilfe haben Höhen und Tiefen erlebt. Sie kennen Verlustängste in Bezug auf Beziehungen, Ansehen, Selbstwertgefühl und materielle Dinge. Es wir thematisiert, wie jeder für seine Person mit Rückschlägen und schwierigen Situationen am besten umgehen kann.
Gerade suchtkranke Menschen und ihre Angehörigen machen in und mit der Abhängigkeitserkrankung und ihrer Hilflosigkeit Grenzerfahrungen. Vielleicht hat diese Konfrontation sie stark und resistent für neue Situationen gemacht.
Wir wollen uns an diesem Angehörigentag austauschen. Es geht um die Frage, welchen Gewinn ich aus einer Grenzerfahrung, der Auseinandersetzung und einem möglichen Scheitern persönlich ziehen kann.