Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

EVA

Interview mit Sabine Herbold, Frauenbeauftragte

Sabine Herbold Selbsthilfe ist ein ständiges Geben und Nehmen

Sabine, würdest Du dich bitte kurz vorstellen?

Ich bin 57 Jahre alt verheiratet und habe eine Tochter. Über 20 Jahre bin ich beim Kreuzbund in Heidelberg und leite seit 3 Jahren dort die Frauengruppe.

Was hat Dich am Kreuzbund fasziniert und was war ausschlaggebend, dass du dich für das Amt der Frauen­beauftragten zur Verfügung gestellt hast?

Die Offenheit und Ehrlichkeit mancher Menschen im Kreuzbund haben mich fasziniert. Ich habe hier Freunde gefunden und wurde von Anfang an mit offenen Armen empfangen und aufgenommen. Schon lange habe ich mich mit dem Gedanken getragen Frauen­beauftragte zu werden, doch meine berufliche Situation (ich bin selbständig) haben mich immer davon abgehalten. Doch jetzt war einfach die Zeit reif dafür. Ich habe mich dazu entschlossen und ich merke, dass es die richtige Entscheidung war und ist.

Welche spezifischen Aufgaben als Frauen­beauftragte erfreuen Dich am meisten?

Meine Zeit mit den Kreuzbund Frauen zu verbringen, sich auszutauschen, miteinander reden, Freizeiten und Seminare gemeinsam zu gestalten.

Was ist für Dich das Besondere am Kreuzbund?

Die Seminar­angebote und die enge Zusammenarbeit mit den Therapeuten und den Beratungsstellen.

In diesem Zusammenhang folgende Situation: Ein neues Mitglied besucht erstmalig die Gruppe. Was würdest Du Ihr/Ihm raten?

Ich kann ihr/ihm nichts raten. Ich würde ihr/ihm meinen Respekt zollen, den ersten Schritt gegangen zu sein in die Gruppe zu kommen.

Was sind deine Stärken und Schwächen und was bringt Dich aus der Fassung?

Man kann sich eigentlich selber schlecht beurteilen. Aber ich glaube, ich kann gut zuhören, vieles auf den Punkt bringen und mich auf das wesentliche konzentrieren. Herzlichkeit liegt in meiner Natur, und ich kann mich gut in Menschen einfühlen. Meine Schwächen – naja – ich schiebe vieles vor mir her, und bin in manchen Dingen sehr ungeduldig. Aber ich arbeite daran.

Wenn Du alle Aufgaben zu deiner Zufriedenheit lösen kannst, wo findest Du Entspannung um deine Work/Life Balance zu finden?

Ich gehe viel in die Natur. Da ich Imkerin bin, verbringe ich viel Zeit bei meinen Bienen. Auch Gartenarbeit macht mir viel Spaß, und Sport natürlich in allen Variationen. Wenn ich es ruhiger angehen will, lese ich ein Buch.

Was war der prägendste Moment in Deinem Leben?

Das ist schwer, ich habe mehrere prägende Momente in meinem Leben. Die wichtigsten waren mein Mann kennen zu lernen und mein Leben mit ihm zu verbringen mit allen Höhen und Tiefen, und die Geburt meiner Tochter, die mich auch vor große Heraus­forderungen gestellt hat.

Stelle Dir vor, wir würden zusammen auf ein Konzert gehen. Ich lade dich ein, lasse aber dir die Auswahl. Welchen Künstler würdest du wählen.

Da muss ich nicht lange nachdenken. Jürgen von der Lippe ich finde ihn einfach klasse und war auch schon öfters auf Veran­staltungen von ihm. Ich hoffe, er macht noch lange weiter und ich kann seinen speziellen Humor noch sehr lange genießen.

Wenn Du morgen früh auf irgendeinem Fleck der Erde aufwachen könntest, egal wo, wo wäre das?

Dann währe es genau hier in meinem Ort in meiner Heimat, da wo meine Liebsten und meine Freunde sind.

Welchen Promi würdest du gerne mal kennen lernen?

Den Schauspieler Michael Douglas. Seit der Serie Die Straßen von San Franzisko aus den siebziger Jahren bin ich ein Fan von ihm.

Gibt es etwas, von dem Du schon immer geträumt hast? Und wieso hast Du es noch nicht getan?

Mit dem Wohnmobil ans Nordkap. Doch die Geburt unserer Tochter kam dazwischen. Aber was nicht ist, kann noch werden.

Was ist Dir an einer Freundschaft am wichtigsten?

Sich so zu akzeptieren wie man ist. Füreinander da zu sein, Offenheit und Ehrlichkeit.

Wann hast Du das letzte Mal für dich selbst gesungen? Wann für andere?

Ich singe einmal in der Woche im Chor. Wir treten auch öfters auf. Das macht Spaß und ist sehr wichtig für mich. Wenn es mir gut geht, singe ich auch für mich alleine was mir so gerade einfällt. Nach dem Motto: es ist nicht schön aber laut.

Auch an Dich die Frage, die bisher allen Vorständen gestellt wurde: Welche Musik sollte zu Deinem 100. Geburtstag gespielt werden?

Ich bin mir gar nicht so sicher ob ich so alt werden möchte, aber das liegt in Gottes Hand. Das Lied Stern auf den ich schaue würde ich mir wünschen, das ist mein Lieblingslied.

Sabine, wir danken Dir für das Gespräch.