Nach reiflicher Überlegung und langer Vorbereitung entschloss sich der Organisationsvorstand, die Kanufreizeit nach Saarburg zu verlegen. Dreizehn Freizeiten am Stück in Neustadt am Main vertragen einen Tapetenwechsel.
Wie alles begann…
So wie immer! Mein Sohn Evander, mein Weggefährte Martin und ich, fuhren morgens mit der Bahn nach Heidelberg. Dort angekommen erwartete uns schon
unser Freund Heiner am Bahnhof. Wir fuhren zu seinem Haus und anschließend in die Scheune, um die Küchenausrüstung und die Boote zu verladen. Heiner und
ich entschlossen uns für die Parole:
Der Urlaub fängt im Kopf an!
Sodass wir dazu neigten, die ganze Verladeaktion gechillt und entspannt durchzuführen. Was uns auch gelang! Dann ging es los, zweihundert Kilometer nach Saarburg im Saarland. Dann war es wie immer. Vor mir ein alter Hanomag Traktor, links und rechts der schöne Kraichgau, hinter mir ein völlig überladener Anhänger und die Nadel der Kühlwassertemperaturanzeige befand sich auch wieder bedrohlich vor dem roten Bereich. So wie in jedem Jahr.
Am späten Nachmittag erreichten wir den Campingplatz. Wo uns unsere Weggefährten Barbara, ihr Sohn D., Matze aus Berlin, Gerhard und Gabi aus Heidelberg, empfingen. Am folgenden Tag traf der Großteil der Teilnehmer ein, um unser Camp fertig zu stellen. Insgesamt waren wir sechsundzwanzig Leute, Alt und Jung, bekannte und unbekannte Gesichter, erfahrene und unerfahrene Camper, welche sieben Tage zusammen eine Freizeit verbringen wollten.
Am Sonntag machten wir nach einer Kanu Einweisung für die Neuen, einen herrlichen Ausflug auf einem alten Nebenarm der Saar. Es war super schön! Durch die Planung und Arbeit unseres Weggefährten Detlef, hatten wir viele Möglichkeiten unsere Freizeit zu gestalten, Danke an Detlef.
Einen Tag ging ich mit den Kindern in das benachbarte Schwimmbad, wo wir einen sonnigen schönen Tag genießen konnten. Die schöne Altstadt von Saarburg mit einem Wasserfall, engen Gassen, einer alten Burg und vieles mehr, war bequem vom Campingplatz zu Fuß zu erreichen. An einem anderen Tag ging ich und meine Kinder Lamone und Evander mit der Sesselbahn den Saarburger Hausberg erkunden.
So hatten alle die Möglichkeit ihre Freizeitwünsche umzusetzen. Es gab auch die Möglichkeit, sein Mountainbike an die Bahn zu hängen, sodass Evander die Rückfahrt nach Saarburg auf den Serpentinen der Bergstraße absolvieren konnte. Meine Bedenken, pass bloß auf, dass der Teufel dich nicht holt!, blieben unbegründet, denn er fuhr schneller als der Teufel fliegen kann!
Auf dem Berg befindet sich auch eine Sommerrodelbahn für nur zwei Euro pro Fahrt, die uns allen sehr viel Spaß gemacht hatte. Ich genoss es ebenfalls, indem ich fünf Mal gefahren bin. Der alte Mann und die Halfpipe!
Einen Regentag nutzten wir, um die von den alten Römern gegründete Stadt Trier zu besichtigen. Mit dem Regenschirm bewaffnet erkundeten wir die Sehenswürdigkeiten. Ich habe keine Italiener gesehen!
Eine Gruppe unternahm eine Schifffahrt nach Mettlach, um in der bekannten Porzellan Fabrik Villeroy und Boch an einer Führung über die Herstellung von Porzellan teilzunehmen. Alte und neue Porzellanteller, -tassen und was sonst aus dem Material gezaubert werden konnte, wurde ausgestellt.
Einer der Highlights war für mich das Grillen von Fleisch auf dem Wasser der Saarschleife. Unser Weggefährte Gerhard, dem ich ebenfalls für seine Unterstützung und die Bereitstellung der Boote danken möchte, nahm zwei Bauschalbretter und vier Holzbalken 60x60mm, um aus vier Kanus zwei Katamarane zu bauen. Jeweils ein Tischbrett auf zwei Balken zwischen zwei Boten ergab genug Platz für den Grill und die Getränke. Es gab Gulaschsuppe, Bratwürste und Kaffee, alles heiß auf der Saarschleife und zusätzlich eine tolle Natur, Sonnenschein und gute Laune.
Während wir den Tag in den Booten genossen, befand sich der Rest des Teams auf den Bergen der Saarschleife auf einem Baumwipfelpfad und Klettergarten. Am Ende des Höhenangst Parcours wurden sie auf der Aussichtsplattform mit dem besten Blick auf den Fluss und die Natur belohnt.
Wir verbrachten auch einen Tag auf der Mosel, wo wir eine Schleuse durchquerten.
An einem zweiten Regentag besichtigte ich mit einigen anderen die interessante Altstadt von Saarburg. Geschützt unter großen Schirmen eines Eiscafés machten wir die Erfahrung, dass mit Eiskreme und guten Gesprächen auch mal ein Regentag schön sein kann. Besonders interessant war es, dass sich im Zentrum ein ansehnlicher Wasserfall und eine große Wassermühle befinden.
Einen Abend servierte uns unser Weggefährte Rick eine Blätterteig Spezialität mit Lachs, Käse und Schinken und für die Kinder mit Nutella. Danke Rick!
Barbara berichtete mir, dass sie die Einkaufsmöglichkeiten unweit vom Camp genoss. Mit zwei Kindern und einem Fahrradanhänger ging es in fünf Minuten zu Fuß zum Aldi und Co. Andere, welche keine Luftmatratze hatten, fanden ihr Glück im Dänischen Bettenhaus, in der dm-Filiale usw. Es von allem etwas zu finden.
Die Stimmung auf dem Campingplatz war sehr gut. Wir hatten Nachbarn, die aus Holland angereist kamen. Holländer gab es generell sehr viele. Sie sind ein sehr nettes und freundliches Volk. Es gab keine Beschwerden, auch wenn wir noch bis tief in die Nacht am Lagerfeuer saßen und plauderten. Wir hatten alle unseren Spaß, die Alten sowie die Kinder und auch die, die noch nie auf einem Campingplatz waren.
Ich für meinen Teil hab mal wieder die Erfahrung gemacht, dass es Neugier und Mut zur Veränderung, Glaube und Selbstvertrauen braucht, um eine zufriedene Abstinenz zu erreichen und ein glückliches Leben zu führen. Das hatte ich eine Woche lang und das habe ich noch heute.
PS: Einige Wochen später habe ich erfahren, dass sich ein Pärchen gefunden hat, aus zwei unterschiedlichen Gruppen. Kenngelernt haben sich die beiden auf der Familienfreizeit 2017. Das fällt aber unter Gruppengeheimnis. :) Halleluja