Nach 2012 war dies erst das 2. Single-Seminar in unserem Diözesanverband und war auch bald ausgebucht. Schön, denn das zeigt, dass sich Alleinstehende Raum für eigene Themen wünschen.
Eine bunt gemischte Gruppe traf sich am Freitagabend zum gemeinsamen Abendessen: Da waren erfahrene Seminarteilnehmer dabei, aber auch 5 Neue hatten Interesse an dem Thema. Und besonders schön: 8 verschiedenen Kreuzbundgruppen waren vertreten.
Manche von uns leben gewollt alleine, manche unfreiwillig und so war alles vorhanden: vom glücklichen Single bis zum scheuen Single, dem es schwer fällt andere zu verstehen oder zur Singlefrau die erst jetzt merkt, was sie alles kann und der die Löcher in der Wand egal sind, Hauptsache das tolle Bild hängt und gibt dem Raum Leben. Oder die Single Frau, die bewusst viele Kontakte zu Menschen sucht und bei ihren Verpflichtungen traurig feststellt , dass sie alles allein bewältigen muss. Da gibt es den Menschen, dem schon das Kaffee trinken mit seinem Bruder zu eng ist und der am liebsten mit sich allein im Auto unterwegs ist.
Schnell wurde allen bewusst, dass Alleinsein und Einsamkeit zwei völlig unterschiedliche Begriffe sind.
Alleinsein ist zunächst eine neutrale Situationsbeschreibung. Wenn wir allein sind, ist das ein Zustand, der sich dadurch auszeichnet, dass da kein anderer Mensch bei uns ist – und das kann für uns positiv oder negativ sein. Alleinsein kann etwas sein, das wir bewusst wählen, um zu uns zu finden und Abstand von anderen zu gewinnen.
Einsamkeit ist vor allem ein Gefühl, mit dem wir die Situation, in der wir sind (nämlich allein zu sein) negativ bewerten. Einsam können wir uns im Alleinsein fühlen, aber auch, wenn wir unter Menschen sind.
Einsamkeit ist ein tiefer Schmerz darüber, dass wir uns niemanden nahe fühlen und mit keinem teilen können, was in uns ist.
Das Resümee des Seminars für mich: Nur ich kann etwas gegen Einsamkeit tun.
Zunächst muss ich das Alleinsein annehmen und für mich nutzen.
Dabei stehen Aktivitäten an erster Stelle. Denn der Schlüssel liegt in den Dingen, die mein Leben zu etwas Besonderem machen. Ob ich meine Zeit mit guten Freunden in einer geselligen Runde verbringe, Sport treibe oder die Zeit mit anderen Aktivitäten fülle: es gibt keine festgeschriebene Regel.
Lern Dich erst mal selber kennen und lerne, dass Du mit Dir allein zufrieden bist!
Wenn das gelingt, bist Du nicht mehr auf andere angewiesen um Dich nicht mehr einsam zu fühlen! Sehr oft gesellen sich dann andere zu Dir, weil sich deine Ausstrahlung positiv verändert!
Wer gelernt hat, sein Leben somit kreativ, unabhängig und glücklich zu gestalten, ist, wenn er das möchte, auch in der Lage eine Beziehung einzugehen und das eigene Glück dadurch noch zu steigern. Denn natürlich ist es schöner, sein Leben mit einem festen Partner teilen zu können. Dabei sollte allerdings nie die eigene Unabhängigkeit und die eigene Persönlichkeit aus den Augen verloren werden.