Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

EVA

Bericht: Mitglieder Versammlung 2015

Zeit21.3.2015
OrtSchlossberghalle, Bühl-Neusatz
BerichtKlaus Querbach, Redaktion
BilderRedaktion und Walter Teubl

Zur 14. Mitglieder­versammlung, mit Neuwahl des Vorstandes hatte der Diözesan­verband des Kreuzbundes für die Erzdiözese Freiburg am 21. März 2015 in die Schlossberghalle in Bühl-Neusatz eingeladen. Diese Mitglieder­versammlung war eine ganz besondere. Nach 15 Jahren im Vorstand, werden der Erste Vorsitzende Helmut Wienecke sowie sein Stellvertreter Klaus Querbach nicht mehr für den Vorstand kandidieren. Eine Ära geht zu Ende.

Pünktlich um 10 Uhr eröffnete Helmut Wienecke die Versammlung und konnte über122 Mitglieder und Gäste begrüßen. Ganz besonders begrüßte er (mit kleiner Verspätung) Herrn Monsignore Dr. Bernhard Appel, Diözesan-Caritasdirektor für die Erzdiözese Freiburg, Herrn Gerhard Iser, vom Kreuzbund Bundesvorstand, Frau Dr. Daniela Ruf vom Caritas Verband, Herrn Klenert, Klinik Freiolsheim sowie Herrn Hans-Joachim Abstein von der AGJ Referat Sucht und Mitglied im Vorstand.

Gerhard Iser bedankte sich für die Einladung, der er gerne gefolgt sei. Er überbrachte die Grüße des gesamten Bundesvorstandes, lobte die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des DV, ließ aber keinen Zweifel daran, dass verantwortliche Arbeit in verbänden nicht immer einfach ist, trotzdem sollte versucht werden im Dialog Probleme zu lösen und verantwortungsvoll miteinander umzugehen. Um die Anwesenden auf den weiteren Verlauf der Versammlung einzustimmen bat Helmut Wiencke den geistlichen Beirat unseres Verbandes, Pater Albert Maria Bannholzer um einen geistlichen Impuls. In Anlehnung an das „Vater unser“ wurde die Bedeutung der ehren­amtlichen Arbeit des Kreuzbundes hervorgehoben. Wir alle dienen unserm „Nächsten“ helfen ihm und stützen ihn. Nächstenliebe als Grundpfeiler der Kreuzbundarbeit.

Fr. Dr. Ruf, zum Thema Sucht­selbst­hilfe und Professionelle Hilfe, sowie Herr Klenert zu Gesell­schaft und Suchtverhalten hielten die Festvorträge.

Fr. Dr. Ruf betonte, dass beide Seiten sich gemeinsam für Suchtkranke und Angehörige engagieren und ihre Hilfe anbieten. Der Unterschied besteht darin, dass professionelle Suchthilfe irgendwann endet, die Selbsthilfe aber bleibt. Die professionelle Suchthilfe unterscheidet sich von der Selbsthilfe vor allem durch dienst- oder arbeitsvertragliche Gestaltung der Tätigkeit und durch Aufträge von außen. Die Mitglieder der Selbst­hilfe­gruppen sind freiwillig aktiv und so beweglicher in ihren Entscheidungen. Beide Systeme konkurrieren nicht miteinander sondern ergänzen sich und beide Systeme sind unverzichtbar. Sie werden auch in Zukunft Suchtfragen gemeinsam lösen.

Hr. Klenert betonte, dass sich in der Klinik Freiolzheim das Verhalten und die Entwicklung im Suchtverhalten der letzten 30 Jahre wiederspiegelt. Die Veränderung von ca. 80% der Patienten mit einer Heroinabhängigkeit im Jahre 1985 zu der gleiche Prozentzahl heute mit Patienten die eine Mehrfach­abhängig­keit (Alkohol, Cannabis, Partydrogen und Amphetamine) zuzuordnen sind. Wurde die Droge vor 30 Jahren noch genommen um eine Bewusstseinserweiterung vorzunehmen oder der Ge-sellschaft zu entfliehen so werden Drogen heute eingesetzt um immer aktiv und einsetzbar zu sein.

Die Patienten haben in den meisten Fällen die Schule oder die Ausbildung abgebrochen und müssen, bevor eine Therapie einsetzen kann, zuerst in der Psychiatrie stabilisiert werden. Die Gründe liegen lt. Herr Klenert in der falschen Erziehung der Personen. Nicht kritkfähig, keine Verantwortung, nicht in der Lage zu verzichten. Die Lösung wäre: Kinder Grenzen zu setzen und klar Stellung zu beziehen. Diese Forderung betrifft uns alle, denn im Suchtverhalten und Konsum spiegelt sich der Zustand der Gesell­schaft. Zum Abschluss sprach Herr Klenert eine Einladung an die Anwesenden aus, bei Interesse die Klinik Freiolsheim einmal einen Besuch abzustatten.

Dr. Daniela Ruf
Hr. Klenert

Helmut Wieneke bedankte sich bei beiden Festrednern für ihre Ausführungen mit einem Geschenk und lud sie ein weiterhin Gast der Veran­staltung zu sein.

Zu einer Mitglieder­versammlung gehören die Ehrungen langjähriger Mitglieder. So auch dieses Mal:

Für 10 - jährige Mitgliedschaft wurden geehrt:

Conny Parusel
Gruppe Singen
Thomas Stockmann
Gruppe Schwetzingen
Manfred Unold
Gruppe Freiburg

Zehn Jahre suchtfreies Leben sind eine tolle Leistung, die Hochachtung und den einzelnen mit Stolz erfüllen sollte, betonte der Vorsitzende in seiner Laudatio.

Das verdiente Gruppenleiter in einem größeren Rahmen verabschiedet werden, ist eine Herzensangelegenheit von Helmut Wienecke. Im Falle von Heidi Querbach ganz besonders. Seit 1981 Mitglied im Kreuzbund, Gründungsmitglied zusammen mit ihrem Mann Klaus 1982 die Kreuz­bund­gruppe Heidelberg3, 1998 Gründerin und Gruppenleiterin der 1. Offiziellen Frauengruppe im Kreuzbund für abhängige und Angehörige Frauen, 2003 Kreuzbund Tanzkreis Heidelberg, Faschingskomitee, 9 Jahre Bundesdelegierte des Verbandes usw. usw. Seit 01.01.15 im Gruppenleiter Ruhestand. Helmut Wienecke bedankte sich für dieses besondere Engagement das bis in die Anfangsjahre des DV zurück geht, auf das herzlichste.

Die nun folgenden Berichte des Vorstandes, vor allem die von Helmut Wienecke und Klaus Querbach wurden die letzten 12 Jahre kurz angerissen. 2003 wurde ein in sich zerrissener Diözesan­verband übernommen. Kontinuierlich wurde das Schiff Kreuzbund in ruhiges Fahrwasser gesteuert um dann mit vollen Segeln durchzustarten. Heute zählt der DV Freiburg zu den wenigen Kreuzbund Diözesan­verbänden die kontinuierlich Mitgliederzuwächse verzeichnen. Dies ist und war ein Verdienst der besonnen und zielgerichteten Arbeit des Vorstandes. Der scheidende Vorstand hinterlässt einen gut aufgestellten Verband auf dem der kommende Vorstand aufbauen kann. Das dies gelungen ist, verdankt der Diözesan­verband vor allem seinen ehren­amtlichen Helferinnen und Helfern, die bei allen Veran­staltungen ihre Hilfe zur Verfügung gestellt haben.

Es folgten der Bericht der Kassenprüfer Marianne und Gustav Weber und die Entlastung des Vorstan-des. Es wurde aber nochmals betont, dass in diesem Jahr die Finanzen des Verbandes zum ersten Mal (Vorgabe des Bundesverbandes) durch einen externen Prüfer ohne Beanstandung geprüft wurden. Dies ist vor allem auf die hervorragende Arbeit von Rosi Wienecke (Buchhaltung) und dem zuständigen für Finanzen Gerhard Häring zu verdanken. Wehmut kam auf, als die scheidenden Mitglieder des Vorstandes von Gerhard Häring verabschiedet wurden. Die Gruppen hatten gesammelt, und die beiden Vorsitzenden sowie die Frauen­beauftragte erhielten einen Reisegutschein und Rosi Wienecke einen besonderen Blumenstock. Jürgen Laub ein Präsent des Vorstandes.

Diese, in der zurückliegenden Zeit hervorragende ehren­amtliche Arbeit wurde auch vom Diözesan Caritasverband so gesehen und zur Überraschung aller wurden folgende Personen seitens des Diözesan Caritasverbandes geehrt:

Hr. Monsignore Bernhard Appel ehrte Frau Rosi Wienecke, Frau Anita Hölle und Frau Heidi Querbach mit einem persönlichen Geschenk und einem Blumenstrauß. Doch damit nicht genug.

Zur Überraschung aller und vor allem der nun zu ehrenden wurden Helmut Wienecke und Klaus Querbachmit dem Ehrenzeichen der Caritas in Silber ausgezeichnet. In der Urkunde heißt es:

„Für hervorragende Verdienste um die Werke der Caritas verleiht der Deutsche Caritasverband als Zeichen der dankbaren Anerkennung für langjährige Mitsorge und Mitarbeit in den Anliegen der Caritas das Ehrenzeichen in Silber an ...“

Beide Herren waren sichtlich gerührt und freuten sich überglücklich über diese unerwartete Auszeichnung.

An dieser Stelle endete die Amtszeit des Vorstandes und es wurde ein Wahlausschuss unter der Leitung von Hans Joachim Abstein gebildet.

Nach Auszählung der Stimmen setzt sich der neue Vorstand wie folgt zusammen:

Erster VorsitzenderBernd Galowski
Erster StellvertreterGerhard Häring
Zweite StellvertreterinBarbara Glaser
Frauen­beauftragteBärbel Kempermann
Regionalsprecher SüdBernhard Trub
Regionalsprecherin NordIrene Schmidt
BeisitzerinMaritta Heilig
Geistlicher BeiratPater Albert Maria Bannholzer
Vertreter AGJHans Joachim Abstein

Gegen 16.30 Uhr schloss der neue Vorsitzende Bernd Galowski die Versammlung, dankte allen für ihr Kommen, für das Vertrauen das sie dem neuen Vorstand entgegen brachten und wünschte einen guten Nachhauseweg und ein gesundes Wiedersehen.

Neuer Vorstand ab 21.03.2015 16:30h

Einen ausführlichen Bericht sowie die Vorstellung der neuen Vorstandsmitglieder
erfolgt in Heft 84 bzw. in Kürze hier.