Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

      

Bericht Wanderwoche
 

Wie oft war der DV Freiburg jetzt schon in Geitau? Egal – auf jeden Fall hat auch diesmal wieder alles gepasst. Vertraute Gesichter, auch einige neue, eine eingeschworene Gemeinschaft von 19 Personen, ein wohltuendes Miteinander von Alt und Jung, echte Weg­gefährtenschaft. Und das tut immer wieder gut! Wenn darüber hinaus auch noch die Unterkunft stimmt und unsere Wirtsleute, die Familien Limbrunner und Delgay, uns mit ihrer Gastfreundschaft und einem phantastischen Essen verwöhnen – was kann da noch schief gehen?

In Schwung gebracht durch die Morgengymnastik unter Anleitung unserer lieben Beatrice, konnten wir bei durchweg schönem Wetter jeden Tag etwas unternehmen, und zwar jeder nach seinen Bedürfnissen und Kräften. Es fanden sich oft verschiedene Gruppen zu unter­schied­lichen Unternehmungen zusammen, aber allein blieb niemand, und das war ganz wichtig.

Den Anfang machte unser gemeinsamer, obligatorischer Spaziergang rund um den Schliersee, diesmal erfreulicherweise bei Sonnenschein. Einige von uns betätigten sich anschließend noch sportlich beim Fleixibar-Training vor der Vitalwelt, andere bummelten am Verkaufsoffenen Sonntag durch die Geschäfte in Schliersee oder ließen sich ihr Eis schmecken.

Doch so gemütlich ging es nicht immer zu. Es gab auch Momente, da stießen einige von uns an ihre Grenzen. So auch an dem Tag, als wir uns, ohne die Strecke zu kennen, vom Spitzingsattel aus auf den Weg hinunter nach Neuhaus machten. Es sollte sich bei dem Weg um die ehemalige Forststraße handeln, die sich allerdings als unwegsame, zum großen Teil steinige, steile und rutschige Strecke herausstellte. Nur mit vereinten Kräften gelang uns allen der Abstieg und der Lohn war ein imposanter Wasserfall, bei dessen Anblick es dann doch wieder strahlende Gesichter gab. Als abends in Bad Wiessee Steiners Theater-Stadl uns mit dem Schwank „Das Wundertrankerl“ bestens unterhielt, waren schnell alle Strapazen vergessen. 

 Auch weitere kulturelle Highlights standen abends noch auf dem Programm. Wir nahmen in Fischbachau an einem Lichterfest im Kurpark teil und erfreuten uns an der abwechslungsreichen Musik und den Volkstänzen der örtlichen Vereine, die ein buntes Programm auf die Beine gestellt hatten. Ein anderes Mal genossen wir nach einem verregneten Tag einen wunderschönen Abend im Freien am Ufer des Schliersees und lauschten dem Kurkonzert mit dem Akkordeonorchester Hausham. Alain, unser Wirt, war einer der Mitwirkenden, und so war es für uns keine Frage, dass wir uns diese Veran­staltung nicht entgehen ließen. Das Orchester bot Musik vom Feinsten. Man spannte den Bogen über Melodien von Johann Strauß über Musik aus Spanien, Marschmusik, amerikanischen Swing mit Klarinettensolo bis zum Musical „Die Schöne und das Biest“. Wir waren alle total begeistert und ließen den Abend bei Eis, Kuchen und sensationellen Windbeuteln mit frischen Erdbeeren und Sahne in der „Roten Wand“ ausklingen.

So war jeder Tag ausgefüllt mit neuen Eindrücken und neuen Erfahrungen. Die etwas Geübteren erlebten den Gipfel des Wendelsteins im Nebel, waren fasziniert von den sich bietenden Aussichten, bevor sie den Abstieg wagten, während sieben Personen mit der Seilbahn zur “Schliersbergalm“ fuhren und den Tag bei Sonnenschein – „von oben“- genossen. Abwärts nach Schliersee ging es zu Fuß und als Krönung des Tages gab es im Milchhäusle in Schliersee noch ein Kaffee-Kränzchen. Es tat nämlich einfach gut, auch mal nichts zu tun und die Ruhe und die herrliche Landschaft zu genießen. So kam jeder auf seine Kosten und konnte sich immer das aussuchen, wozu ihm gerade der Sinn stand.

Unsere geübten Bergsteiger erklommen die höchsten Gipfel und ein wackeres Wanderquartett, bestehend aus Beatrice, Ingrid, Jürgen und Thomas, wagte eine Tour auf die österreichische Seite. Vom Spitzingsee aus ging es mit dem Bus      hinüber nach Tirol zum Forsthaus Valepp und von dort zu Fuß zur Erzherzog-Johann-Klause. Die Strecke startete zwar auf einer Forststraße, aber   so nach und nach wurde es

 

 

 

 

 

 

 

 

 immer schwieriger. Über schmale Holzbrücken und Bergsteige, die teilweise mit Stahlseilen gesichert waren, näherten wir uns der Klamm und wanderten an dieser entlang. Es war schon ein seltsames Gefühl, wenn plötzlich ein Schild auftauchte „Achtung Steinschlag – Begehen auf eigene Gefahr“. Langsam ging es dann zur Klamm hinunter, wo wir am herrlich klaren Wasser erst mal ein wenig ausruhten. Über eine Hängebrücke wechselten wir auf die andere Seite und erreichten bald unser Ziel. Nach einer Tiroler Stärkung ging es nun wieder zurück auf dem gleichen Weg und wir mussten uns sputen, um den letzten Bus ab Valepp nicht zu verpassen. Doch dank Jürgens umsichtigem Einteilen der Kräfte ging alles glatt und wir lagen gut in der Zeit. Es war eine anstrengende, aber wunderschöne neue Bergtour durch das naturbelassene Valeppgebiet 

                                                   

Auch die schon “alte“ bewährte Wanderung nach Birkenstein war dieses Jahr wieder ein voller Erfolg. Der sehr sonnige Heimweg führte über den Wolfsee-Campingplatz – Wolfseehalle – Hammer – in die Krugalm zur Kaffeepause, um dann wieder frisch gestärkt den restlichen Heimweg anzutreten.

Eine große Freude bereitete uns unser Wirt, Helmut Limbrunner. In seiner Funktion als Bürgermeister von Bayrischzell bot er uns die Möglichkeit, die kleine Kapelle in Geitau von Innen zu besichtigen. Dank Herrn Limbrunners fachkundigen Erläuterungen zur wunderschönen Innenausstattung, den vielen Gemälden und anderen Besonderheiten war dies ein wirkliches Erlebnis 

Den Abschluss unserer Wanderwoche bildete eine - fast - gemeinsame, für alle gut zu bewältigende Moorwanderung, auf der wir viel Spaß hatten. Abends ging es dann noch zum Wassertreten, das in diesem Jahr ein wenig zu kurz kam, weil wir die netten Abend­veran­staltungen in und um Geitau nicht verpassen wollten. Bei unseren Wirtsleuten ließen wir den letzten Abend bei Cappuccino und Eis ausklingen 

Wie gut, dass es am Abreisetag in Strömen regnete. So fiel uns der Abschied nicht so schwer. Wo war die Woche geblieben? Wir haben uns alle so wohl gefühlt und es hat uns allen wieder so  gut gefallen, dass es schwer fiel zu begreifen, dass die schöne Zeit schon wieder vorbei sein sollte. Wir haben wieder die harmonische Kreuzbund-Gemeinschaft gespürt und die vielen schönen Erlebnisse genossen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle nochmals den Organisatoren, die alles gut vorbereitet hatten und sich wieder um alles gekümmert haben. Viele von uns freuen sich auf ein Wiedersehen in Geitau im nächsten Jahr. Ich auch!

                                                   

           Ingrid Harms