Seminar mit Rollenspielen – Vertrauen wagen
Referentin Frau Baumgartner
Seminar vom 19.-21.09.2008
Bildungshaus St. Bernhard in Rastatt
Unter Vertrauen wird die Annahme verstanden, dass Entwicklungen einen positiven oder erwarteten Verlauf nehmen. Ein wichtiges Merkmal ist dabei das Vorhandensein einer Handlungsalternative. Dies unterscheidet Vertrauen von Hoffnung. Vertrauen beschreibt auch die Erwartung an Bezugspersonen oder Organisationen, dass deren künftige Handlungen sich im Rahmen von gemeinsamen Werten oder moralischen Vorstellungen bewegen werden. Vertrauen wird durch Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit begründet, wirkt sich in der Gegenwart aus, ist aber auf künftige Ereignisse gerichtet.
Vertrauen ist ein Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität und zudem eine riskante Vorleistung. Dort wo rationale Abwägung von Informationen, aufgrund unüberschaubarer Komplexität wegen Zeitmangels zur Auswertung oder des gänzlichen Fehlens von Informationen überhaupt- nicht möglich ist, befähige Vertrauen zu einer auf Intuition gestützten Entscheidung.
Umgangssprachlich wird Misstrauen oft als das Gegenteil von Vertrauen angesehen., was jedoch differenziert eingeschätzt wird. Misstrauen ist ein „funktionales Equivalent“ zu Vertrauen, da es ebenfalls Komplexität reduziert und zu auf Institution basierenden Entscheidungen befähigt. Die Gleichzeitigkeit von Vertrauen und Misstrauen ist kein Widerspruch, sondern steht in Abhängigkeit von der sozialen Situation, die durch Komplexität gekennzeichnet ist.
Vertrauen wagen war das Thema dieses Seminars. Es war sehr aufschlussreich, mit spielerischen Einlagen versehen und mit Rollenspielen gekrönt, aber auch für viele anstrengend. Die Abende wurden traditionell abgeschlossen mit einem riesigen Eis im Tutti Frutti. Wir danken Frau Baumgartner und hoffen, sie mit einem anderen interessanten Thema wieder zu treffen. Vielen dank auch an die Gruppe, sie war einzigartig, mutig uns engagiert.
Willi Mauz, Kreuzbundgruppe Karlsruhe Durlach
Fotos: Walter Teubl, Gruppe Bruchsal
Zitate:
Mütter vergessen gerne, dass die Nabelschnur schon mit der Geburt getrennt wird.
(Vera Caspar)
Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt
(Francois Truffaut, franz. Regisseur)
Wir lernen aus Erfahrung, dass die Menschen nichts aus Erfahrung lernen.
( George Bernhard Show, irischer Dramatiker)