Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

EVA

Bericht: Wanderwoche 2017

Zeit28.8.–2.9.2017
OrtGeitau / Bayrischzell
BerichtDieter Koschulitsch
BilderDieter Koschulitsch

Bei der Gruppenleitertagung im November 2016 wurde beschlossen, die Kreuzbund-Wanderwoche wieder mit ins Programm aufzunehmen, wobei ich mich bereit erklärt hatte, die Organisation zu übernehmen. Es bot sich an, dafür wieder den idyllisch am Fuß des Wendelsteins gelegenen Ort Geitau zu wählen, der mir von früheren Wanderwochen bekannt war. Zumal die Lage in der Nähe von Schliersee, Spitzingsee und umgeben vom Mangfall­gebirge ideale Voraussetzungen für Aktivitäten aller Art zu bieten hat. Auch von unserer Unterkunft Restaurant-Pension Aiplspitz wusste ich, dass es für bayrische Gastlichkeit, Gemütlichkeit und ausgezeichnetes Essen stand.

Insgesamt hatten sich 10 Personen angemeldet, wobei es leider zwei Tage vor Beginn noch eine krankheitsbedingte Absage gab. Aber schließlich kamen dann am 26.08. die übrigen neun bei schönstem Wetter gut in Geitau an und wir hatten die Möglichkeit, uns schon mal bei einem Kaffee näher kennenzulernen. Anschließend konnten wir bei einem kleinen Spaziergang rund um den Ort noch ein wenig die Gegend erkunden.

Am Samstag war dann ein Ausflug zur Speckalm geplant, die auf dem so genannten Sudelfeld oberhalb von Bayrischzell liegt, auch weil wir erfahren hatten, dass dort ein Oldtimertreffen stattfinden sollte. Gestärkt durch ein gutes Frühstück und bei strahlend blauem Himmel kamen wir an unserem Ziel an, wo bereits reger Betrieb herrschte. Oldtimer aller möglichen Typen luden zur Besichtigung ein und im Biergarten der Speckalm stand eine überdimensionale motorbetriebene Speckschneidemaschine, an der dann auch entsprechende Kostproben verteilt wurden.

Aber wir hatten ja noch mehr vor. Während Edeltraud, Gabriele und Heiner es sich vor Ort gemütlich machen wollten, brachen Barbara, D., Hilde und Günter, sowie Gudrun und ich zu unserer ersten Wanderung auf. Über den Vogelsang ging es auf einem schmalen Bergpfad, der immer wieder herrliche Rundblicke bot, zum Fuß des Kleinen Traithen. Von dort geht nur noch ein ziemlich steiler und teilweise mit Seilen gesicherter Steig auf den Gipfel, der aber nur von D. und mir erstürmt wurde. Im Laufe des Nachmittags trafen wir uns alle wieder auf der Speck- bzw. der gegenüber liegenden Walleralm und ließen die Tour bei Kaffee und Kuchen ausklingen.

Da für Montag etwas unbeständigeres Wetter gemeldet war, entschlossen wir uns im Tal zu bleiben. Daher umwanderten wir zunächst den Schliersee, stärkten uns anschließend im Café Milchhäusel mit Weißwurst und Brezel, machten eine Schiffstour, wobei man einen ausgezeichneten Blick auf die Umgebung hatte. Danach fuhren wir mit der Gondel hoch auf die Schliersbergalm, von wo man den gesamten Schliersee überblicken konnte. Dort überraschte uns dann doch noch ein Gewitter, was zur Folge hatte, dass die Sommer­rodel­bahn, mit der wir eigentlich zurück ins Tal wollten, gesperrt wurde und wir doch wieder die Gondel benutzen mussten.

Am Dienstag war uns der Wettergott wieder freundlich gesinnt und das konnte nur eines bedeuten: Hinauf auf die Berge. Vom Spitzingsee aus fuhren wir mit der Gondel zunächst auf den Taubenstein. Von dort ging es auf einem verhältnismäßig moderaten Wanderweg auf den Rotwandgipfel. Auf den letzten Metern musste man dann doch noch die Hände zu Hilfe nehmen, eine kurze aber ungefährliche Klettereinlage.

Dann aber hat man von dem fast 1.900 m hohen Gipfel eine spektakuläre Aussicht auf die schneebedeckten 3000-er von Großvenediger und Großglockner. Stärken konnte man sich danach in dem nahegelegenen Rotwandhaus, das vom Deutschen Alpenverein unterhalten wird. Zurück am Spitzingsee, mussten dann in einem Café mit Seeblick und Aussicht auf den Stümpfling und die Brecherspitze noch einige Eisbecher ihr Leben lassen. Die heiß gelaufenen Füße konnten wir anschließend in der Geitauer Kneippanlage kühlen, bevor der Tag mit einem köstlichen Abendessen und gemütlichem Beisammensein ausklang.

Auch der Mittwoch begrüßte uns wieder mit herrlichem Wetter und so wollten wir heute unseren Hausberg, den Wendelstein, erkunden. Ein Teil der Gruppe wollte von Brannenburg aus mit der Zahnradbahn hochfahren, die Anderen fuhren direkt mit der Gondel hoch zur Bergstation. Von dort geht ein schön angelegter Weg bis auf den Gipfel und weiter als Panoramaweg rund um den Wendelstein.

Auch hier wieder fantastische Ausblicke in alle Richtungen. Während die Bahnfahrer wieder zurückfuhren, um zu den Autos zu gelangen, stiegen Hilde, Günter, Gudrun und ich über die Zeller Scharte und Wendelsteinalm durch Wiesen und Wald hinunter nach Hochkreut, wo uns mit dem Siglhof eine wunderschön über Bayrischzell gelegene Einkehr erwartete. Zurück im Tal ging es auch erst wieder zum Wassertreten und Füße kühlen.

Der Donnertag begann zunächst mit schönem Wetter. Wir brachen sofort nach dem Frühstück auf und fuhren zum Parkplatz der Stümpflingbahn, etwas oberhalb des Spitzings­sees gelegen. Von dort ging es zunächst ein Stück durchs Valepptal und weiter über einen recht steilen Anstieg zur Haushammer Alp, vorbei am Grünsee, auf den Roßkopf-Gipfel. Hier konnte man schon erkennen, dass das Wetter umzuschlagen begann. Zum Glück war es nicht mehr allzu weit bis zum Stümpfling und der dortigen Jagahütte, wo wir die Gelegenheit zur Einkehr nutzten. Inzwischen hatte es sich so eingetrübt, dass wir beschlossen, mit der Sessel­bahn ins Tal zu fahren. Nur Barbara und D. wollten es etwas abenteuerlicher und fuhren mit einem sogenannten Mountaincar, die man an der Liftstation mieten konnte, den Berg hinunter zum Parkplatz. So konnten wir beim Abendessen wieder auf einen schönen und ereignisreichen Tag zurückblicken.

Als wir Freitagmorgen den ersten Blick aus dem Fenster warfen, regnete es in Strömen. Wir vereinbarten daher, dass jeder nach eigenem Gusto den Tag gestalten konnte. Ein Teil der Gruppe beschloss, das Bauernhausmuseum von Markus Wasmeier zu besuchen, Barbara und D. wollten eine Jungsteinzeithöhle bei Kufstein, die 1920 entdeckt wurde, besuchen. Hier mussten die Beiden hunderte Stufen den Berg rauf, Treppen runter in den Canyon, Höhle anschauen und steile Treppen Berg wieder rauf und zurück zum Auto. Da die Fundstücke dieser Höhle in Kufstein auf der Festung im Museum ausgestellt waren, sind die zwei also auch dort noch hin. Am Festungsberg oben angekommen haben sie das Museum und den Gefängnisturm, auch wieder nur Treppen, und dann die Knochenfunde angeschaut von Frauen und 30 Kindern aus der Höhle zuvor. Diese wurden früher einmal in der Höhle beerdigt. Auch gab es mehrere Skelette von riesigen Höhlenbären dort aufgebaut, die man auch bei den Grabungen in der Höhle gefunden hatte. Die Festung war aus der Zeit von 1550 mit all seinen Kriegen damals (es ging um Erze und Silber aus den Bergen). Am Schluss fiel Kufstein an die österreichische Krone an den Kaiser Maximilian I.

Im 18. Jh. war die Festung wichtig bei den Befreiungskriegen. Viele Frei­heitskämpfer aus Ungarn, Serbien und eigene Landsleute saßen dort ein, weil sie für Demokratie und für die Freiheit des Volkes gekämpft haben.

Am Nachmittag trafen wir uns dann alle bei der Wallfahrtskirche in Birkenstein. Dort gibt es natürlich auch ein uriges Café mit hervorragendem Kuchen. Auf der Rückfahrt nach Geitau kamen wir noch an einer Käserei mit Hofladen vorbei, wo wir uns noch mit Proviant eindeckten. Am Abend genossen wir noch einmal das leckere Essen im Aiplspitz, bevor es ans Koffer packen ging.

Am Samstag fiel uns dann doch, trotz des immer noch anhaltenden Regens, der Abschied schwer, aber die einhellige Meinung der Gruppe lautete: Es war eine sehr schöne Woche. Das war sicher auch unserem netten Wirtsehepaar Annette und Alain Delgay geschuldet, die uns so ausgezeichnet versorgt haben. Dafür möchten wir uns auch nochmals ausdrücklich bedanken.