Lindenhof Sommerfest mit
Beteiligung der
Kreuzbundgruppen Freiburg
Lindenhof-Sommerfest am 3.Juli 2010
Bei herrlichem Hochsommerwetter, wurden wir am Samstag morgen
herzlich von Frau Anders begrüßt. Das Sommerfest begann um 11
Uhr mit einer Morgenfeier in der Lindenhofkapelle. Sie stand
unter dem Motto „ Frauen unterm Regenbogen „.
An unserem Infostand , herrschte reges Treiben.
Viele Patientinnen begrüßten uns, und freuten sich uns zu
sehen.( Ich und Horst waren am Donnerstag im Lindenhof den
Kreuzbund vorstellen, nach Wunsch einiger Patientinnen, als
Paar.)
Robert aus unserer Gruppe kam morgens mit uns.
Später traf noch Manfred ein . Bernhard und Irmi übernahmen die letzte Schicht an
diesem Tag.
Sabine Müller, Gruppe IV Freiburg Mein Weg zum Regenbogen
Sie steht am
Fenster und starrt in die Dunkelheit, in der Hand das volle
Weinglas, das sie sich eben eingeschenkt hat. Es ist spät in der
Nacht und sei kann die Seelenpein nicht mehr aushalten. Sie
trinkt das Glas aus und als es dämmert ist die Flasche leer und
sie in einen barmherzigen, tiefen Schlaf gefallen- für ein paar
Stunden spürt sie die Erleichterung der Betäubung.
Ein paar Jahre
und viele Flaschen später.
Sie liegt im
Bett und überwindet sich aufzustehen, sie muss aufstehen und
sich Stoff besorgen, sonst werden die Entzugserscheinungen, vor
denen sie sich fürchtet und die sie so peinigen, noch schlimmer.
Mühsam verlässt sie ihr Bett, die Übelkeit ist wieder da und sie
muss sich übergeben. Ihr ausgezehrter Körper zittert, ihr Gang
ist taumelig und der Gedanke Alkohol und dessen Beschaffung hat
noch Raum in ihrem Kopf.
Längst weiß
sie, dass sie Alkoholikerin geworden ist, dass sie ohne dieses
Gift nicht mehr leben kann, dass sie süchtig ist und diese Sucht
katastrophale Folgen haben wird - doch es ist ihr egal - wie so
vieles in ihrem Leben ihr egal geworden ist. Ihre sozialen
Kontakte hat sie eingestellt, sie ist in eine Sprachlosigkeit
gefallen. Nur ihre Kinder lässt sie noch manchmal an sich heran.
Ihre Bitten, ja sogar ihr Flehen, dass sie sich Hilfe holen
soll, erreichen sie nicht mehr. Sie hat ihr Leben nicht mehr im
Griff, es entgleitet ihr immer mehr, sie steht als Statistin
daneben und betrachtet teilnahmslos ihren Untergang. Die
harmonische Familie ist nur noch Erinnerung, die einstmals
glücklichen Kinder sind zu unglücklichen Kindern geworden, sie
hat Schuld auf sich geladen, sie schämt sich und doch kann sie
ihren Zustand nicht mehr ändern.
Krank ist sie
durch den Alkohol geworden, sogar sehr krank. Sie wird sterben,
wenn sie sich nicht helfen lässt, sie ist sich dessen bewusst,
sie nimmt es billigend in Kauf, hat keine Angst mehr vor dem
Tod, ja.......er ist ihr willkommen.
Doch ihre
Kinder möchten das sie weiterlebt, sie rufen den Notarzt. Sie
kommt in ein Krankenhaus, ihr Körper wird entgiftet, medizinisch
alles für sie getan, ihre Gedanken sind wieder klar, nur ihre
Seele ist nicht genesen. Eine Langzeittherapie in einer
Rehaklinik wird ihr angeboten und sie entschließt sich, diese
Möglichkeit zu nutzen, um einen neuen Weg zu beschreiten. Es ist
kein leichter Weg der vor ihr liegt, am Anfang mühsam und
schwer, verbunden mit vielen Tränen, Selbstzweifeln und
Schuldgefühlen. Doch sie weiß, dass dieser Weg richtig ist,
manchmal wird sie sich verlaufen, ein wenig vom Weg abweichen,
aber schnell die Orientierung wiederfinden, denn sie hat ein
Ziel. Sie wird diesen Weg unbeirrt weitergehen und wenn sie
angekommen ist ,steht sie unter dem Regenbogen und wird sich mit
seinen Farben vereinen.
( Mit Erlaubnis der Patientin zur Veröffentlichung) |
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Die Kunstwerke hatten die Patientinnen selbst entworfen, |
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