Kreuzbund - Wanderwoche in Geitau
Kreuzbund-Wanderwoche in Geitau (780 m) Ankunft Auch in diesem Jahr waren mühelos wieder alle verfügbaren Plätze vergeben und so trafen 25 Teilnehmer am 8. Juli 2006 im Laufe des Tages in der Pension Aiplspitz ein. Hier wurden sie von den Familien Limbrunner und Delgay aufs herzlichste begrüßt. Die meisten von uns waren schon letztes Jahr mit dabei gewesen und die Freude über ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern war groß. Wir bezogen unsere Zimmer und freuten uns danach auf ein leckeres Abendessen, denn die phantastischen Kochkünste des Herrn Delgay waren uns allen in guter Erinnerung geblieben. Und wir wurden auch in diesem Jahr nicht enttäuscht! Jeden Morgen erwartete uns ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Am Abend verwöhnte uns Herr Delgay mit einem abwechslungsreichen, gesunden 3-Gänge-Menu, abgerundet durch den immer freundlichen Service seiner Frau, die unermüdlich auf unser Wohlergehen bedacht war. Natürlich wurde an diesem ersten Abend gemeinsam der Sieg der deutschen Fußballmannschaft im Halbfinale gegen Portugal gefeiert. Das Spiel hatten wir uns in der Veranstaltungshalle in Fischbachau auf einer Großleinwand angeschaut.
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Am Montag beim Frühstück schlug Kurt vor, zum Wasserfall beim Tatzelwurm zu wandern. Dieser Vorschlag stieß auf allgemeine Begeisterung. Einige wenige entschieden sich dennoch für einen Shopping-Tag in Miesbach und Jürgen, Sebastian und Bernhard beschlossen, gemeinsam von Geitau aus über die Geitauer Almen auf die Aiplspitz (1759 m) aufzusteigen. Der Rest der Gruppe fuhr mit den Autos bis zum Berggasthaus Grafenherberge im Sudelfeld. Ab hier ging es zu Fuß weiter. Eine unangenehme Asphaltstraße führte mehrere Kilometer bergab, bis es auf einem Schotterweg weiterging, der sehr beschwerlich und anstrengend war. Aber es sollte sich lohnen! Über steile und felsige Waldwege erreichten wir eine Steinbrücke, die ca. 100 m über dem Wasserlauf zwischen zwei Felsen angebracht war. Von hier aus bot sich uns ein herrlicher Blick auf den Wasserfall und die Vertiefungen, die durch die Wasserkräfte im Fels entstanden waren. Nach einer kurzen Rast in der Gartenwirtschaft des Hotels Feuriger Tatzelwurm ging es wieder zurück zum Berggasthaus Grafenherberge, teils zu Fuß, teils mit dem Auto, wo wir uns stärkten und gemeinsam den Nachmittag ausklingen ließen.
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Der Tag der Herausforderungen Den Besuch des Bauerntheaters in Schliersee am Dienstagabend mussten wir uns redlich verdienen. Die „Fußkranken“ machten einen Spaziergang um den Spitzingsee und fuhren anschließend mit der Taubensteinbahn bis zur Bergstation (1616 m), wo sie sich an der herrlichen Aussicht erfreuten. Für die „Wanderer“ stand an diesem Tag eine anstrengende Tour auf dem Programm. Ziel war der Gipfel des Aiplspitz (1759 m), aber vorher ging es noch auf den Rauhkopf (1691 m) und den Jägerkamp (1746 m). Ab Bergstation Taubensteinbahn machten wir uns auf den Weg und erreichten alle heil das Gipfelkreuz des Rauhkopfes, wo wir eine erste Rast machten. Bis zum Jägerkamp mussten wir noch einmal über 50 Höhenmeter bewältigen. Einigen von uns fiel der Aufstieg sichtlich schwer, aber das, was uns dort oben erwartete, entschädigte uns für alle Anstrengungen: In einem tiefen Blau lag uns rechts unten der Schliersee zu Füßen mit all seinen angrenzenden Ortschaften und umgeben von bewaldeten Berghängen. Rundum reihte sich Gipfel an Gipfel aneinander, aufgezogen wie Perlen auf einer Kette. Die einmalige Aussicht ließ uns den Atem stocken und jeder freute sich, dass er durchgehalten hatte. Zurück ging es dann gemeinsam bis zur Wegteilung Bergstation – Aiplspitz. Hier entschieden sich die meisten für den Rückweg, nur ein paar mutige wagten den weiteren Aufstieg. Nun hieß es nur noch klettern und die Stelle, an der wir mit Hilfe eines locker hängenden Seiles ein Felsstück bezwingen mussten, war für uns sechs mehr als eine Herausforderung. Mit vereinten Kräften erreichten Wilhelmine, Beatrice, Ingrid, Kurt, Jürgen und Sebastian den Gipfel , wo sie sich um den Hals fielen und sich gegenseitig beglückwünschten. Besonders Wilhelmine konnte stolz auf sich sein, denn mit ihren mehr als 70 Jahren hatte sie eine unglaubliche Leistung vollbracht. Sicher war sie an diesem Tag an ihre Grenzen gestoßen, aber ich glaube, dass es für sie wichtig gewesen war herauszufinden, was sie sich noch zutrauen konnte. Vor dem Rückweg war uns ziemlich bange. Runter war es nicht minder anstrengend und gefährlich wie hoch. Umso mehr freuten wir uns, als wir vom Rest der Gruppe an der Bergstation gebührend empfangen wurden. Diese Tour hat uns wirklich viel Schweiß und Überwindung gekostet, aber es hat auch großen Spaß gemacht. Und das schönste war zu erleben, wie wieder alle füreinander da waren. Jeder hat auf den anderen Acht gegeben, stand ihm mit guten Tipps beiseite - und wenn’s allein nicht mehr weiterging, war immer jemand da, der einem die Hand gereicht hat! |
Etwas zur Entspannung Nach diesem anstrengenden Tag unternahmen wir alle gemeinsam am Mittwoch eine gemütliche Bootsfahrt auf dem Tegernsee mit Stopp in Rottach-Egern und anschließendem Bummel durch Tegernsee. Es war ein wunderschöner Tag, der uns allen sehr gut getan. Wir hatten viel Zeit für uns selbst und für Gespräche mit anderen. Am Abend überraschte uns Herr Delgay noch mit Hausmusik auf seinem Schifferklavier und sorgte so für Kurzweil und gute Stimmung.
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Der Wendelstein Den 1836 m hohen Wendelstein zu erklimmen, gehört
traditionsgemäß zu jeder Wanderwoche in Geitau dazu. Also machte sich
die ganze Gruppe am Donnerstag auf in Richtung Talstation
Wendelsteinbahn und fuhr mit der Gondel hoch bis zur Bergstation. Von
dort marschierte der größte Teil weiter auf einem Zick-Zack-Fußweg bis
hinauf zum Gipfelkreuz. Auch hier erwartete uns wieder ein
phantastischer Ausblick auf zahlreiche Gipfel einer imposanten
Bergwelt. Auf dem Panoramarundweg, vorbei an einer Höhle mit ewigem Eis,
ging es wieder zurück zur Bahnstation, wo der Rest der Gruppe sich
ebenfalls an der herrlichen Fernsicht erfreute und auf die Wanderer
wartete. Einige benutzten die Seilbahn für die Rückfahrt, aber der
größte Teil stieg zu Fuß auf einem wunderschönen Weg über Almen und
durch Waldgebiet nach unten ab. Es war teilweise schwierig und
anstrengend und die Zeit saß uns im Nacken, weil wir bereits um 18.00
Uhr in Schliersee zum Abendessen angemeldet waren (unsere Wirtsleute
hatten nämlich Ruhetag). Aber auch dieses Mal gelang uns gemeinsam
wieder ein reibungsloser Abstieg und wir verlebten alle zusammen noch
einen schönen Abend bei hochsommerlichen Temperaturen. Schliersee-Rundweg im Sonnenschein Spontan entschlossen wir uns am Freitag, einmal bei Sonnenschein den Schliersee zu umrunden. In den Vorjahren war dies immer nur im Regen möglich gewesen. Das war wirklich mal eine ganz neue Erfahrung und durch die hohen Temperaturen sehr viel anstrengender als gedacht. Wir waren daher froh, dass wir alle wohlbehalten das Café Milchhäusel erreichten, wo wir uns bei Eis und kühlen Getränken wieder erholten. Der Rest des Tages stand zur freien Verfügung, und so vergnügten wir uns beim Spazierengehen, Nichtstun, Eis essen oder Kaffee trinken. Wir dachten dabei an Jürgen, der an diesem Tag ganz allein unterwegs war. Er war gleich nach dem Frühstück aufgebrochen, um von Geitau aus den 1883 Meter hohen Hochmiesing zu erklimmen. Ein wenig Sorgen machten wir uns schon, und so waren wir froh, Jürgen am späten Nachmittag gesund und munter wieder in der Pension Aiplspitz anzutreffen. In Schliersee erfüllten Beatrice und Ingrid unserem Diözesanvorsitzenden einen Herzenswunsch. Sie schipperten ihn mit dem Tretboot eine Stunde lang auf dem See umher, wobei er sich so richtig wohl fühlte und die Ruhe in vollen Zügen genoss!
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Abschied Am Samstag nach dem Frühstück war allgemeiner Aufbruch. Alle waren wir uns einig, dass eine wunderschöne Woche mit vielen Erlebnissen und neuen Eindrücken hinter uns lag. Sicher sind viele, wenn nicht sogar alle, nächstes Jahr wieder dabei, wenn Geitau erneut Ziel unserer Wanderwoche sein wird. Die abendliche Ausgelassenheit am Kneipp-Tretbecken wird so manchem von uns fehlen. Wir hatten alle viel Spaß miteinander und es herrschte immer ein harmonisches Miteinander, geprägt von Kameradschaft, gegenseitigem Verständnis und Rücksichtnahme. Allen Teilnehmern sage ich dafür ein herzliches Dankeschön! Ein besonderer Dank gilt auch Kurt Hasenfratz, der wieder eine große Verantwortung für uns alle übernommen hat. Er hat Touren- und Ausflugsvorschläge erarbeitet, den Besuch des Bauerntheaters organisiert und war immer mit Rat und Tat zur Stelle. Danke auch an Ursel, die sich um die „Fußkranken“ gekümmert hat und an Christa, die uns mit ihrer morgendlichen Gymnastik fit gemacht hat. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei Rosi und Helmut Wienecke, die organisatorisch wieder alles so in die Wege geleitet hatten, dass sich jeder wohl gefühlt hat und gern mit dabei war. Bis zum nächsten Mal! Ingrid Harms
Fotos: Jürgen Baumann, Bernhard Trub und Ehepaar Harms |
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