Kreuzbund Höhlentour 2007

 

Kreuzbund im Untergrund

Die „Abenteuer – Abteilung“ des Kreuzbundes hat am Samstag, den 30sten Juni mal wieder ein ganz besonderes Ereignis wahr werden lassen. Und zwar hatte sich Walter Teubl erneut als Höhlenführer zur Verfügung gestellt, und zur Besichtigung beziehungsweise Begehung von zwei Höhlen eingeladen. Da diese Höhlen in der Nähe von Bad Urach auf der Schwäbischen Alb liegen und unsere Kreuzbundkollegin Anita Hölle von dort kommt, bot sie im Anschluss an die Begehung der irdischen Tiefen eine Stadtbesichtigung, und als Abschluss eine Grillfete im eigenen Garten an.

 


Bei der Abfahrt im Badischen war an diesem Samstag das Wetter nicht so berauschend und leichter Regen fiel. Dieses änderte sich je weiter wir uns dem Stuttgarter Flughafen näherten, sodass wir in Grabenstetten bei der „Gustav – Jakob – Höhle“ bereits angenehme Temperaturen und trockenes Wetter hatten. Hier war der Treffpunkt aller Teilnehmer und es gab für jeden zur Begrüßung ein kleines Frühstück zur Stärkung.
      

Walter gab hier eine kurze Erklärung ab um alle auf den Ablauf des Tages sowie der Höhlenbegehung vorzubereiten und um wichtige Verhaltensmaßregeln abzusprechen. Nun machten wir uns allmählich bereit zur Begehung der ersten Höhle.

Laut Einladung sollten alte vergammelte Klamotten angezogen werden, da diese Höhle sehr eng werden würde und wir an den schmutzigen Wänden entlangschrammen würden. Zusätzlich bekamen alle Höhlenbesucher von Walter noch einen Schutzhelm um Verletzungen des Kopfes zu vermeiden. Mit Taschenlampen bepackt gingen wir dann in Richtung Höhle. Der Weg dorthin war schon abenteuerlich und wir mussten zuerst einen steilen Weg abwärts gehen um im Anschluss per Seilsicherung direkt zum Höhleneingang wieder hochzuklettern. Wir haben dort noch einmal kurz Pause gemacht bevor wir dann einstiegen. Allen voran ging Walter der diese Höhle ja schon kannte. Viel Platz war hier drin wirklich nicht und so waren alle dankbar dass von vorne immer Anweisungen kamen die das vorwärtskommen erheblich erleichterten. So sprachen sich dann von einem zum anderen  Kommandos wie: „Linke Schulter nach vorne“ durch.



Wir haben dann nach 15 Minuten den Wendepunkt unserer Begehung erreicht. Es wäre möglich gewesen zu einem anderen Ausgang zu gelangen, allerdings war aufgrund unserer Körperfülle das Risiko zu groß dass jemand von uns stecken bleibt.
Damit haben wir also am sogenannten „ Dom“ angehalten und den Raum erkundet bis sich alle durch die Enge geschlängelt hatten und hier ankamen. Nachdem Walter ein Gruppenbild gemacht hatte traten wir den Rückweg an. Da nun alle schon wussten was auf sie zukommt ging dieser schneller vonstatten. Wir freuten uns nun auf etwas zu trinken und essen da wir alle kräftig ins Schwitzen kamen in diesem engen feuchten Kanal.

Frisch gestärkt fuhren wir nun einige Kilometer in die Richtung von Bad Urach. Dort befindet sich die „ Falkensteiner – Höhle“. Diese Höhle sollte sehr viel geräumiger als die erste werden. Allerdings führte durch diese Höhle ein kalter Bach. Aus diesem Grund verteilte Walter am Parkplatz Neoprenanzüge die uns vor der Kälte schützen sollten. Wir gingen nun wieder in Richtung Eingang und zogen uns dort um. Es war schon lustig wie sich alle mit mehr oder weniger Erfolg in die Anzüge zwängten. Der Einstieg machte dann schon klar warum wir die Thermoanzüge brauchten. Hier mussten wir direkt in das Wasser gehen und hatten knapp einen halben Meter über unseren Köpfen schon harten Kalkfelsen. Wir hatten im Anschluss dann wieder mehr Raum für unsere Köpfe, blieben aber fast die ganze Zeit im Wasser. Wir mussten dann immer wieder über glitschige Felsen klettern, um zwischendurch fast wieder zu schwimmen. So ging das bis zu unserem Wendepunkt den wir nach etwa einer Stunde erreichten. Mitten in der Höhle kamen uns dann andere Gruppen entgegen.



Es hatte schon etwas sehr unheimliches wenn einem mitten im Dunkeln langsam Licht entgegenkam. Da kommt man sich vor wie auf einem anderen Stern. Am sogenannten „Siphon“ machten wir dann eine kurze Pause, bevor wir den Rückweg antraten.

 

Auch hier hätte man weitergehen können, allerdings benötigt man dazu eine Profiausrüstung und eventuell Tauchgeräte. Wir haben an diesem Punkt für eine Minute einmal unsere Lampen ausgeschaltet und geschaut wie Dunkel sich das hier drinnen anfühlt. Man kann nicht einmal die eigene Hand vor den Augen sehen. Auf dem Rückweg konnte man merken wie es allmählich leiser wurde und wie sich jeder wieder auf die Freiheit freute. Ich war nach den 2 Stunden in der Höhle froh wieder draußen zu sein, denn ich war völlig geschafft, so anstrengend ist das dauernde auf und ab über Felsen und im Wasser. Abgetrocknet und umgezogen gingen wir auf wackligen Beinen zurück zum Parkplatz, auf dem Anita und Rosi schon eine Stärkung für uns gerichtet hatten. Schon lange hat mir Kaffee und Kuchen nicht mehr so gut geschmeckt wie hier.

 



Nachdem sich nun alle gestärkt und einigermaßen erholt hatten fuhren wir dann noch ein paar Kilometer direkt nach Bad Urach. Hier führte uns dann Anita Hölle durch die sehr schöne und faszinierende Altstadt. Einige Höhlenmenschen waren offensichtlich sehr erschöpft und verglichen den Sitzkomfort auf sämtlichen Parkbänken Bad Urachs.


Zum Abschluss des Tages führen wir dann zu einem schönen Gartengelände in der Nähe von Metzingen, das Anitas Bruder freundlicherweise zur Verfügung stellte. Hier haben wir zum Abschluss gegrillt, bis wir alle so satt waren dass wir fast eingeschlafen wären. Gegen 19 Uhr haben wir uns alle voneinander verabschiedet und sind in die unterschiedlichen Richtungen gefahren.

 

Ich möchte mich hiermit bei einigen Menschen bedanken, die sehr zum gelingen dieses harmonischen, abenteuerlichen und einfach schönen Tages beigetragen haben. Als erstes bei Walter Teubl, der diese Freizeitaktivität initiiert, geplant und durchgeführt hat. Außerdem für die super Führung in der Höhle und die Organisation der Anzüge und Helme. Des weiteren bei Rosi und Helmut für die Organisation und die Klasse Verpflegung. Und zuletzt noch bei Anita Hölle für die Begleitung und die tolle Stadtführung, sowie den schönen Abschluss.

Vielen Dank für diesen tollen Tag.

 

Matthias Huber, KB Neckargemünd   

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