Seminar
"Persönlichkeitsentwicklung"
Bericht über das KB - Seminar zum Thema „Persönlichkeitsentwicklung“mit dem Referenten Wolfgang Ehrreiser (PSB Heidelberg) vom 30. Mai bis 1. Juni 2008 in Bühl-Neusatzeck
n diesem Wochenende trafen sich bei sonnigem Wetter und angenehm frischer Schwarzwaldluft 18 interessiert und engagierte „Kreuzbündler“ im Josef-Bäder-Haus (Dominikanerkloster). Sie (wir) wollten etwas zum Thema „Persönlichkeit“ hören und ansatzweise etwas für unsere „Persönlichkeitsentwicklung“ tun. Am Freitagabend moderierte Helmut Wienecke eine „kleine Vorstellungsrunde“, und wir sammelten Fragen zum Thema. Wolfgang Ehrreiser konnte erst am Samstag anreisen. Am Samstagmorgen ging`s dann „Richtig“ los. Da sich die wenigsten von uns kannten, startete Wolfgang nochmals ein Vorstellungszenario: Reium nannte jeder seinen Namen und dazu seine Lieblingsbeschäftigung. In der Kombination aus Name und Tätigkeit (z. b.: Britta, die Fotografin oder Manfred, der Schrauber) fiel es sehr viel leichter, sich Namen zu merken^.
Mittels einer grafischen Darstellung (sieh Abb..1) veranschaulichte uns
Wolfgang die Definition „Persönlichkeit“ und die Vorraussetzung zu einer
„Persönlichkeitsentwicklung“. Demnach ist Persönlichkeit nicht nur eine
statische Größe von angeborenen Eigenschaften. Vielmehr werden diese
Resourcen (Schatzkiste) durch unser Selbstbild und ein Fremdbild
bewertet und hinterfragt. Je nach Bewertung kann es sinnvoll sein,
bestimmte Verhaltensmuster zu verändern oder gar abzulegen. ( Beispiel:
Der Choleriker kann üben, bestimmte Überreaktionen zu zügeln.) Dieses
Ziel der Veränderung wird durch Lernen und stetiges Üben erreicht.
Dieses kostet Überwindung und Anstrengung. Nach diesem informativen
Einstieg hatte jeder Teilnehmer Gelegenheit, folgende drei Fragen zu
beantworten:
Welche Werte und Persönlichkeitseigenschaften wurden vermittelt In Kleingruppen wurden die Ergebnisse zusammen getragen: Eine wesentliche Übereinstimmung bestand darin, dass die frühe Kindheit und Jugend stark prägend war. Eltern, Pflegeeltern, „andere Familienmitglieder“ oder Ausbilder wurden als Mittler angegeben. Im Erwachsenenalter spielten die Therapeuten während der Entzugsbehandlung eine wichtige rolle. Das Gefühl vieler Teilnehmer, doch noch gar nicht „richtig“ erwachsen zu sein, schien bzw. scheint zu belegen, dass Prägung und Veränderung ein lebenslanger Prozess für den Menschen ist Unsere nächste Aufgabe bestand darin, uns vorzustellen, mit welchen persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen dieser Krug gefüllt sein könnte? Ein Stellhahn am Boden des Gefäßes symbolisierte die „abfließende“ Energiemenge. Frage: Wie viel mentale Energie dürfen wir abgeben, um uns nicht zu verausgaben ( burn-out!) ? Im Bild wurde dies durch zwei Einfülltrichter- positive bzw. negative Füllmenge gekennzeichnet. Spannend und aufschlussreich war auch der Selbst-Test: Wer bin ich – wer ist der andere? Nach dem sogenannten DISG - Modell: Hierbei ging es um das Kennen lernen unserer bevorzugten Verhaltensstile: Dominanz, Initiative, Stetigkeit, Gewissenhaftigkeit. Welche Folgerungen sind denkbar um uns effektiver darzustellen oder andere besser zu verstehen? Aus 40 Eigenschaftsmerkmalen ( z. b. bestimmend, über zeugend, beständig, planend) sollten wir die für uns zutreffenden Eigenschaften markieren. Die „am ehesten zutreffenden Merkmale wurden mit 4 Punkten und die „am wenigsten“ zutreffenden Merkmale mit 1 Punkt berechnet. Anhand einer Kontrolltabelle wurden die „Eigenschaftspunkte“ einem D-I-S-G Verhaltensmuster zugeordnet und in ein Flächendiagramm eingetragen. Je höher die Punktzahl auf dieser oder jener Punktlinie war, umso ausgeprägter war der praktizierte Verhaltensstil.. Wolfgang betonte ausdrücklich, dass es bei den dokumentierten Werten nicht um „bessere“ oder „schlechtere“ Qualifikationen geht; viel mehr ist die summe der Verhaltensstile und deren Ausgewogenheit maßgeblich. Zur Auflockerung und als Abwechselung zur „in-door“ - Arbeit hatte Wolfgang einige Übungen im Freien vorbereitet. 1.Wie kann eine 8-köpfige Gruppe eine gedachte Moorfläche überqueren ? Zur Verfügung standen 5 Bretter als Trittsicherung. Diese Bretter durften nicht ohne Hand- oder Fußberührung ausgelegt werden. Gruppenmitglieder, die einen Tritt verfehlten, bekamen eine Augenbinde und mussten als „Blinde“ mitgeführt werden. Bei dieser Übung war Teamgeist wichtig. Wer gibt die Kommandos? Wer hilft? Wer lässt sich helfen? usw. 2. Wolfgang hatte an einem Metallring 18 dünne Fäden verknotet und sternförmig ausgelegt. Auf den Ring wurde ein Tennisball gelegt Der Ball sollte aufgenommen und über und unter Hindernisse hinweg transportiert werden. Die Gruppenmitglieder mussten sich einigen, wie die Schnüre geführt werden. Locker oder gespannt? Machte es Sinn einen Faden meinem Nachbar zu überlassen, bis ich ein Hindernis überwunden hatte. Wie findet die Verständigung statt? 3. Eine große Zeltplane wurde ausgelegt auf der sich alle Teammitglieder aufstellen mussten. Aufgabe: die Plane sollte gewendet werden, ohne dass ein Mitglied die Plane verlässt! Wie muss die Plane gerollt oder gefaltet werden? Findet zunächst eine Beratung statt? Wer äußert Ideen? Kann er/sie sich durchsetzen? Wer schreitet als erster zur Tat? Bei dieser Übung kamen recht anschaulich die oben genannten. DISG - Verhaltensstile zutage. „ 100 Punkte für den Referenten!“ Das war das Resümee der Rückmelderunde. Wolfgang konnte wieder einmal sowohl inhaltlich als auch methodisch für ein anspruchsvolles Thema begeistern.
Roland Klotter und Manfred Heuser Gruppe
Heidelberg II |
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