Bildungsfahrt nach Konstanz



Seit einigen Jahren bietet der DV-Freiburg ein besonders Jahresschmankerl an. Im Jahresprogramm 2011 wurde vom Diözesanverband eine Bildungsfahrt nach Konstanz offeriert.. Das Interesse war, wie alle Jahre, sehr groß. Dieses Mal standen die Sehenswürdigkeiten der Insel Reichenau und Kloster Hegne als zentrale Besichtigungspunkte sowie eine Schifffahrt von der Insel über den Gnadensee nach Allensbach als Unternehmungen an.

Am Samstag den 30. April war es dann soweit. Über 60 Personen hatten sich dieses Mal  angemeldet. Aus allen Richtungen ( Mannheim, Heidelberg, Bruchsal) trafen die ersten Teilnehmer am Bahnhof Bruchsal ein und wurden mit einem herzlichen „Hallo“ begrüßt.  Kurz nach 7 Uhr setzte sich der Bus in Richtung Konstanz in Bewegung um in Karlsruhe-Durlach, Offenburg und Freiburg, weitere Weggefährten in Empfang zu nehmen. Alsdann ging es über die B31quer durch den Schwarzwald in Richtung Konstanz wo bereits unsere KB-Freunde aus Konstanz, auf uns warteten.
Zuerst stand nun nach der Ankunft das gemeinsame Mittagsessen an. In geselliger Runde wurden die Teller geleert,
was jeder einzelne aus einer Vorbestellliste ausgesucht hatte.
Hiernach war nun Aktion angesagt. Von Konstanz sahen wir auf Grund der ausgewählten weitern Anfahrtspunkte recht wenig. Somit nahmen wir alles wieder im Bus Platz, und weiter ging die Fahrt in Richtung Insel Reichenau.

Über eine Lange Pappelallee die das Festland mit der Insel verbindet erreichten wir unser dortige Zwischenetappe
das Münster St. Maria und Markus. Im Innenhof erfuhren wir dann von Stefan aus der Konstanzer Gruppe allerlei Wissenswertes über die Insel und ihrer Historie. Die Insel mit ihren berühmten 3 Kirchen, St. Georg, Peter & Paul, Marienmünster, gehört seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe und ist mit 4,3 qkm die größte der drei Bodenseeinseln mit den Ortsteilen Ober, -Mittel, -Niederzell.

Stefan führte uns mit sehr viel Wissen für Details in die Geschichte der Insel ein. Im Jahre 724 gründete der Wanderbischof Pirmin das Benediktinerkloster, und begann den Aufbau des Münsters noch in dieser Zeit. Zuerst als Holzkirche, die dann in mehreren Ausbaustufen bis 825 in ihrer heutigen Form entstand. Das Kloster galt bis nach der Jahrtausendwende als Zentrum der geistigen und geistlichen Welt in unserer Region und hatte enormen Einfluss auf die Entwicklung der Kultur und Wissenschaften. Zwei der bedeutendsten Äbte des Klosters waren Walahfrid Strabo (bekannt für seine Botanischen Bücher) und Hatto III Erzbischof von Mainz.

Speziell durch die Manuskripte aus dem 10. und 11. Jahrhundert, die in herausragender Weise die ottonische Buchmalerei Deutschlands repräsentierte, hat das Kloster zur damaligen Zeit eine große und weitreichende Bekanntheit und Bedeutung erreicht.
 


Nach solch geballter Wissensflut, war uns nach etwas Entspannung zumute, und so gingen wir den nächsten Teil unsrer Exkursion an. Die Fahrt über den Gnadensee, ein Seitenteil des Bodensees, hinüber nach Allensbach. Nach kurzer Wegstrecke ereichten wir den Jachthafen wo bereits das Schiff auf uns wartete. Also Schiff entern, und los gings. Der Kapitän nahm nicht direkten Kurs auf, sondern fuhr in großem Bogen über diesen Seeteil um uns genügen Zeit für Erdbeerkuchen und Kaffee zu lassen. Nebenbei erklärte er uns noch interessante Punkte die vom Schiff aus zu sehen waren. Wir genossen die Überfahrt bei herrlichem Wetter für eine kurze Zeit der Entspannung, Erholung und Muße.
In Allensbach angekommen ging es mit dem Buß weiter zum Kloster Hegne. Dort wurden wir herzlich von Schwester Regina Teresa empfangen. Nach den Grußworten war die Besichtigung des Anwesens angesagt, wozu wir in zwei etwa gleich große Gruppen aufgeteilt wurden. Unsere Gruppe angeführt von Sr. Josefa Maria konnte sich mit Lebensweise und Lebensstil bekannt machen. Hierzu veranschaulichte unsere Führerin in einer sehr anschaulichen Art und Weise wie die Schwestern der gemeinsamen Verantwortung entsprechend wirken und sich alle Schwestern an der Gestaltung des spirituellen und gemeinschaftlichen Lebens und an der Verwirklichung des gemeinsamen Auftrags beteiligen.
Hierzu erwarben die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz im Jahr 1892 das aus dem 16. Jahrhundert stammende Schloss Hegne und richteten darin ein Kloster ein; bereits 1895 wurde es auch Sitz der Ordensprovinz Baden-Hohenzollern (heute Ordensprovinz Baden-Württemberg)  dieser Kongregation , und bauten es bis 1914 entsprechend ihrer Bedürfnisse um, auch dem Raumbedarf der rasch anwachsenden Klostergemeinschaft gerecht zu werden.
So führte uns der Weg durch einen Großteil der Räumlichkeiten, durch den Park, den Innenhof bis wir am Ende der Besichtigung in der Krypta des Klosters ankamen. Hier erfuhren wir den Grund des Kryptabaus in den Jahren 1988 bis 1991. Hier steht der Schrein der seligen Schwester Ulrika, die
am 1. November 1987 als Hegner Schwester "Ulrika von Hegne" (1882-1913) in Rom von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen worden war. Anlass für den Seligsprechungsprozess (ab 1951) war ihr Wirken und die "Wunderheilung" einer Frau.
Das Kloster Hegne ist so zu einem Pilgerort für zahlreiche Menschen geworden, die das sich in der neuen Krypta der Klosterkirche befindende Grab Ulrikas aufsuchen. Auch nach ihren Tod hörten die Menschen nicht auf, in Schwester Ulrikas Nähe Trost zu suchen und zu finden. Viele Gläubige haben die Erfahrung gemacht, dass Schwester Ulrikas Trost über ihren Tod hinausreicht und den Menschen, die im Gebet ihre Hilfe erbitten, Kraft und Zuversicht für ihre Anliegen zuteil werden lässt.

Nach einer Kollekte für die Schwestern des Klosters und Verabschiedung von der Konstanzer Gruppe, bestiegen wir frohgemut den Bus, der uns alsbald in unsere Heimat brachte.
Abschließend möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Reiseführern und Organisatoren aus Konstanz, Ingo Bummler, Michael Kockler und Stefan Henze bedanken, die uns einen vielseitigen und interessanten Tag ermöglichten.
Sowie bei Rosi und Helmut ohne deren Wirken ein solcher Tag sicherlich nicht möglich wäre.

Bericht: Monika & Kh. Benz

Bilder Kh. Benz und weitere Teilnehmer bei dieser Fahrt, wobei ich mich herzlich für die Bereitstellung dieser Fotos bedanke.

Sicherlich war das nicht unsere einzige und letzte Beteiligung an solch einer gelungenen Unternehmung.