Am 13.05.2017 veranstaltete der Kreuzbund einen Tagesausflug nach Heidelberg. Zu meiner Überraschung war das Interesse unserer Weggefährten und Weggefährtinnen so groß, daß wir ca. 80 Teilnehmer waren. Die Anreise erfolgte mit 2 Reisebussen. Eines der Fahrzeuge startete in Freiburg und sammelte alle Teilnehmer bis Bühl ein. Der andere Bus stand zur Abfahrt für die Ettlinger und Karlsruher Gruppen am Albtalbahnhof bereit. Als meine Kinder Lamoné und Evander mit mir am Abfahrtspunkt eintrafen, stand dort zu meiner Überraschung ein nagelneuer Setra Reisebus der Luxusklasse für unsere Fahrt bereit. Als vorbelasteter Busfahrer ließ ich es mir nicht entgehen, mit meinem Berufskollegen bis zum Eintreffen der letzten Fahrgäste alle Details und jeglichen Schnickschnack des Fahrzeuges durch zu diskutieren. Am Ende des Gespräches war es doch ein gutes Gefühl, dass trotz programmierbarem Bordcomputer, Bremsassistenten, automatischen Abstandshaltern, 4 Außenkameras und zwei Dutzend Sicherheitseinrichtungen, so dass der Bus eigentlich autonom nach Heidelberg fahren könnte, der Fahrer uns nicht im Stich ließ und uns bis Heidelberg begleitete.
Auf der Hinfahrt zog sich der Himmel mit immer mehr dunklen Wolken zu, so dass ich (wahrscheinlich auch die andern) einige Stoßgebete ausstießen und wir erhört wurden. In Heidelberg angekommen hatten wir strahlenden Sonnenschein.
Das erste Ziel des Tagesausfluges
war der Besuch eines Balkanrestaurants am Stadtrand. Wir saßen alle zusammen in einem großen
für uns alle ausreichenden Speisesaal, wo wir sehr schnell und gut unsere vorbestellten
Gerichte serviert bekamen.
Für mich hatte es sich gelohnt, zuhause auf das Frühstück zu
verzichten. Mein Europäisches Rotationsschnitzel (auf altdeutsch Zigeunerschnitzel) war
hervorragend. Gutes Essen, guter Service und gute Auswahl. Danke Heiner!
Nach dem Essen ging es ab Richtung Neckarmünzplatz. Dort angekommen, teilten wir uns für die bevorstehende Stadtbesichtigung in 2 Gruppen auf, angeführt von unseren Weggefährten Heiner und Roland, beide Heidelberger Ureinwohner und Heimatkundler.
Beeindruckend waren für mich, die alten Pegelstände der letzten Jahrhunderte an der Alten Brücke. Zur damaligen Zeit stand das Wasser so hoch, dass die halbe Stadt nicht mehr zu sehen war. Ich glaube, dass die Bewohner von damals nur ein müdes Lächeln auf den Lippen gehabt hätten wenn sie wüssten, dass ihre Nachkommen im 21 Jahrhundert von Naturkatastrophen sprechen wenn sie Morgen in Knietiefem Wasser stehen. Interessant auch Heiners Ausführung, die er hervorragend und bildlich vortrug, wie in vergangenen Wintern das Treibeis des Neckars die Brücke fast zum Einsturz brachte und das nur mit Hilfe von Sprengungen des Eises verhindert werden konnte.
Weiter ging es quer durch die Altstadt mit Besichtigung der Heilig Geist Kirche in Richtung Schloss. Einige sportliche entschlossen sich das Schloss zu Fuß zu erklimmen. Ich für meinen Teil bevorzugte wie die meisten anderen eher die Bergbahn zu benutzen.
Was mir bei steigenden Temperaturen, klarem Himmel und Sonnenschein vorteilshaft erschien. Ich sollte mich irren! Wir waren nicht die einzigen Touristen in Heidelberg. Nachdem wir uns in die Schlange der wartenden einreiten, hatten wir die nächsten 45 Minuten Zeit zur Muße, bis wir einsteigen konnten.
Auf dem Schloss angekommen, wurde noch ein Gruppenfoto geschossen, danach schwirrten wir in alle Himmelsrichtungen aus. Beim Anblick der monströsen Weinfässer im Schloss machte ich mir einige Gedanken über das Trinkverhalten unserer Vorfahren. Ich genoss die Aussicht, der zum Neckar zugewandten Seite des Schlosses, die Stadt und dem Fluss.
Nach Beendigung der Besichtigung entschloss ich mich den Rückweg zu Fuß in die Altstadt zu absolvieren (nach dem Motto, bergab geht alles besser). Wir suchten uns ein schönes Lokal am Marktplatz, wo wir die restliche Zeit bis zur Fahrt mit Latte, kühlen Getränken und Unterhaltungen verbrachten.
Während des Aufenthaltes in Heidelberg
hatte ich die Gelegenheit zu ausgiebigen Gesprächen mit zahlreichen Weggefährten, die mir von
ihren Erinnerungen und Emotionen erzählten, die sie mit Heidelberg verbinden.
Mir wurde von Erinnerungen an alte Plätze berichtet, die früher ausgesucht wurden, als man noch kontrolliert
trinken konnte.
Von dem Glück für Heidelberg, im letzten Krieg vor der Zerstörung verschont
geblieben zu sein und der Freude, dass das Schloss nach langen Jahren Bauarbeiten wieder zu
besichtigen ist.
Viele Weggefährt(inn)en waren sich einig, die Stadt noch einmal zu besuchen.
Pünktlich 10 Minuten vor der Abfahrtszeit, bedankte sich der Himmel über Heidelberg bei uns, öffnete all seine Schleusen, und es goß in Strömen. Ich begab mich auf die Suche nach einem Regenschirm und meinem Sohn, denn ich den ganzen Tag noch nicht vermisste! Doch plötzlich kam ein Kinderschwarm angeführt von Barbara jeweils bewaffnet mit einer Tüte Eis und wir konnten die Heimfahrt antreten.
Für mich war es ein wundschöner Tag und ich habe nur fröhlich, zufriedene und glückliche Gesichter gesehen.
Danke Heiner, Roland, Barbara, Gerhard und allen anderen für die gelungene Organisation des Ausfluges.