Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

 

Auf der Suche nach der Männlichkeit

Wie schon in den vergangenen Jahren machten sich Männer auf den Weg ihre Männlichkeit zu ergründen und um den Vorsprung den Frau hat in Punkto Selbsterfahrung zu verringern.

Nach „Wann ist Mann ein Mann I und II „ wurde nun erfolgreich nach der Männlichkeit gesucht. Was bietet sich da mehr an als die Abge­schieden­heit des Klosters Neusatzeck. umgeben von viel Natur und Stille.

Unter der Leitung von  Otmar Wegerich näheren sich 15 Männer diesem Thema ohne vorher zu klären was typisch weiblich und typisch männlich ist.

Männlichkeit was ist das?

Fast jeder kennt den Satz, „Sei ein Mann“. Den Satz „Sei eine Frau“ kennt jedoch niemand. Anscheinend gehört zum „richtigen Mann“ mehr als nur die biologische Geschlechts­zugehörig­keit. Männlichkeit wird also erst erworben und erarbeitet. (Evelyn Muck, Dipl.- Sozialpädagogin)

In sogenannten primitiven Gesell­schaften geschieht dies durch festgelegt von den vorfahren übernommenen Rituale. Diese Rieten sind für die jungen Männer häufig schmerzhaft und nicht ungefährlich. Nach bestandener Prüfung müssen die Absolventen meist ein Leben lang durch mutige Taten unter Beweis stellen, dass sie „richtige Männer „ sind.

In unserem Kulturkreis fehlen solche eindeutigen Rituale. Wenn wir uns dann die Grundlagen von „ wahrhaft männlichem Verhalten“ wie sie der amerikanische Psycho­thera­peut Herb Goldberg beschrieben hat, zu Gemüte führen, können wir nachvollziehen, dass es auch die Männer nicht gerade leicht haben, bzw. es sich schwer machen.

Goldberg hat, wie folgt, „sieben maskuline Imperative“ beschrieben:

 

  1. „ Je weniger Schlaf ich benötige,
  2. je mehr Schmerzen ich ertragen kann,
  3. je mehr Alkohol ich vertrage,
  4. je weniger ich mich darum kümmere, was ich esse,
  5. je weniger ich jemand um Hilfe bitte und von jemand abhängig bin,
  6. je mehr ich meine Gefühle kontrolliere und unterdrücke,
  7. je weniger ich auf meinen Körper achte-,

 

desto männlicher bin ich.“ 

 

Es war nicht erstaunlich dass bei der Mehrzahl der Teilnehmer diese Punkte zutrafen oder zugetroffen hatten. Erst mit der Therapie und den Gruppen­besuchen begann ein Umdenkungsprozess der noch in vollem Gange ist oder vor der Vollendung steht.

An Hand dieser Thesen wurde der Bogen gespannt zum bisherigen Leben der Teilnehmer auch mit Blick auf die Paarsituation des einzelnen und der gesell­schaftlichen Reaktion auf die Veränderungen des einzelnen. Fest steht auch, dass wir Männer uns manchmal selbst im Wege stehen wenn wir versuchen althergebrachten Klischees zu entsprechen.

Jeder sollte für sich seine Männlichkeit suchen und annehmen. Ob in einer Zweierbeziehung oder alleine.

Zum Abschluss ein Zitat von Frank Sinatra:

„Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren, sie sitzt bloß dabei“ und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht“


Bericht Klaus Querbach