Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft

für Suchtkranke und Angehörige

Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

 

Klinik-Seminar vom 22.-23.02.2013 in Bühl-Neusatzeck

Am 22.-23.02.2013 lud der Kreuzbund e.V., Diözesan­verband für die Erzdiözese Freiburg e.V., interessierte GruppenleiterInnen, Stellvertreter und Gruppen­mitglieder, zu einem „Klinik-Seminar“ ein.

Hauptschwerpunkt dieses Seminars, war der Besuch und die Vorstellung des Kreuzbundes e.V. mit den jeweiligen Gruppen, in Suchtkliniken und Ent­giftungs­stationen . Angesprochen wurde der  Personenkreis in den Gruppen, welcher sich regelmäßig in den genannten Institutionen vorstellt. Sinn, Ziel und Zweck war und ist es, durch eine inhaltlich gute, informative und glaubwürdige Vorstellung des Kreuzbundes in diesen Fachkliniken, das Interesse und die Notwendigkeit zum Besuch einer Selbsthilfegruppe (SHG), zu wecken und aufzuzeigen.

Die Seminar­teil­nehmerinnen trafen sich am 22.02.2013 um 17:00 Uhr im „Haus der Dominikanerinnen“ im Kloster Bühl-Neusatzeck. Nach dem gemeinsamen Abendessen, bei dem sich die TeilnehmerInnen schon einmal etwas näher kennen­lernen konnten, eröffnete der Seminarleiter Klaus Querbach, 1. stellvertretender Vorsitzender des Kreuzbundes e.V., Diözesan­verband für die Erzdiözese Freiburg e.V., um 19:00 Uhr das Seminar. In seiner Begrüßungsrede zeigte sich Klaus Querbach hocherfreut über das doch große Interesse dieses Seminars. Er war auch sichtlich positiv überrascht, über die Teilnehmerzahl von 17 Personen: „Mit so vielen, habe ich nicht gerechnet…!“.(O-Ton Klaus Querbach).

Nach der Begrüßung übergab Klaus Querbach das Wort und legte die Geschicke und den weiteren Verlauf des Seminars, in die Hände von Referentin Fr. Gunhild Ahmann, Redakteurin unserer Verbands­zeit­schrift der „Weg­gefährte“ und Referentin für die Öffent­lich­keits­arbeit für den Kreuzbund e.V.. Sie begann das Seminar  nach ihrer Begrüßung, mit einer Kennenlern-und Vorstellungs­runde, aber diesesmal in einer anderen Art und Weise, als dies die Teilnehmer sonst gewohnt waren:

Jede(r) TeilnehmerInn beschriftete ein gelbes Blatt Papier mit seinem Namen, ein zweites, grünes Blatt mit einer gewöhnlichen Frage, aber mit keiner, das Seminar betreffenden ! Diese Blätter kamen dann verdeckt auf den Boden der Raummitte. Der Reihe nach wurde dann von jedem, ein gelbes und ein grünes Blatt aufgedeckt. Der jeweils gezogene Namen  wurde vorgelesen und die dazu gezogene Frage mußte von diesem beantwortet werden. Diese neue Methode einer Vorstellungs­runde kam bei allen TeilnehmerInnen sehr gut an und man lernte so schon einmal seine Mitstreiter in der Runde ein bißchen näher kennen. Anschließend wurden Fragen, das Seminar betreffend, wie folgt gestellt:

-          „Was will ich hier…?“

-           „Was möchte ich hier lernen…?

-           „Welche Thematik wünsche ich mir…?“ und

-           „Was brauche ich, um mich hier wohl zu fühlen…?“.

Jede(r) TeilnehmerInn nahm schriftlich Stellung dazu, verlas seine Antworten, welche anschließend  in der Gruppe besprochen wurden. Dies ergab reichlich Gesprächs-und Diskussionsstoff zum Ende des ersten Seminarteiles. Mit einer amerikanischen Geschichte, mit dem Titel „Ich kann nicht….gibt`s nicht..!!!“, die von Fr. Ahmann vorgelesen wurde, schloß man diesen Seminarteil. Zum Abschluß des Abends, sah sich die Teilnehmergruppe noch gemeinsam eine DVD-Aufnahme von der diesjährigen Faschings­veran­staltung des Kreuzbundes in Heidelberg an , bevor alle müde, aber doch recht zufrieden in ihr Bett gingen.

Der zweite Semiarteil wurde am Samstag um 9:00 Uhr, nach dem gemeinsamen Frühstück, von Fr Ahmann mit einer weiteren, kleinen Geschichte eröffnet. Dieser war verschiedenen Gruppen­arbeiten und Rollenspielen gewidmet. Im ersten Rollenspiel, wurde eine Vorstellungs­runde des Kreuzbundes und der Gruppe, in einer Klinik, im Stuhlkreis, nachgestellt.

Durch Losentscheid wurden zuerst die jeweiligen Aufgaben jedes Einzelnen festgelegt. So wurden 2 Moderatoren, welche den Kreuzbund vorstellen sollten, ermittelt. In weiteren Rollen, wurden noch Charaktere, wie der „Besserwisser“, der „Störer“, der „Vielfrager“ und der stille „Beobachter“, ausgelost. Danach wurde das Gesehene, Gehörte und Erlebte zur Diskussion gestellt und Möglichkeiten aufgezeigt, wie man so eine Vorstellungs­runde, als Moderator glaubhaft und unbeschadet überstehen kann.

Danach wurden nachfolgende Fragen in einer Gruppen­arbeit (3 Gruppen), ausgearbeitet, vorgetragen und wie folgt, zusammenfassend beantwortet:

 

Welche Ziele hat die Selbsthilfe bzw. der Kreuzbund mit der Vorstellung…?“

-          Hilfe zur Selbsthilfe

-          Betroffenen zu helfen und Wege aufzeigen, in einer zufriedenen, langfristigen Abstinenz zu leben

-          Den Bekanntheitsgrad des Kreuzbundes in der Öffentlichkeit zu fördern und positiv zu verstärken

-          Um neue Kreuz­bund­mitglieder zu werben

Was erwartet die Klinik…?“

-          Eine unterstützende Wirkung zur Therapie

-          Den Erfolg der Klinik durch den nachfolgenden, regelmäßigen Besuch einer SHG langfristig zu festigen

-          Eine nachhaltige Nachsorge der Betroffenen und deren Angehörigen in einer SHG

Was erwarten die Patienten…?“

-          Verständnis und auch ernst genommen zu werden

-          Ansprech­partner und auch neue Freundschaften

-          In Augenhöhe mit den Moderatoren zu sein (Gleichheitsgefühl)

Welche Inhalte sind wichtig…?“

-          Grundstrukturen des Kreuzbundes und der jeweiligen Gruppe selbst

-          Aktivitäten und Freizeitangebote des Kreuzbundes

-          Vorstellen der eigenen Person und deren eigenen Sucht­geschichte

-          Infor­mationen über die jeweilig, eigene Gruppe (Wann, Wo, Wie…!!!)

-          Kontaktinformationen

Wie können wir die Patienten einbinden…?“

-          Durch eine kurze, auf das wesentlich, wichtig beschränkte Vorstellungs­runde

-          Auf Augenhöhe Patienten freundlich ansprechen, um Fragen von diesem „raus zu kitzeln“

-          Durch einen offenen, ehrlichen Dialog

Nach der wohlverdienten Mittagspause und dem gemeinsamen Mittagessen, ging es weiter mit einer Gruppen­arbeit (4 Gruppen), mit der Aufgaben­stellung, eine Vorstellung des Kreuzbundes und SHG in einer Klinik zu erarbeiten und vorzutragen. Nach den Vorträgen der einzelnen Gruppen, wurden diese von Fr, Ahmann bewertet und mit Einbringen neuer Ideen und Tipps aufgewertet. Sie bescheinigte allen vorgebrachten Vorträgen, eine sehr gute und glaubwürdige Vorstellung des Kreuzbundes in einer Klinik. Sie wünschte allen TeilnehmerInnen für ihre Arbeit in den Kliniken, recht viel Erfolg.

Klaus Querbach stellte noch mögliche und vorhandene Materialien für die Öffent­lich­keits­arbeit in Kliniken und auch für die breite Öffentlichkeit vor. Desweiteren wurden noch folgende Punkte behandelt und angesprochen:

-          Rahmen­bedingungen in einer Klinik

-          Die Organisation von Klinikbesuchen

 

In der Abschlußrunde des Seminars wurden noch allen TeilnehmerInnen folgende Fragen gestellt:

-          „Was habe ich gelernt…!“

-          „Mein Gesamteindruck war und ist…!“

-          „Besonders wichtig war für mich…!“

-          „Was möchte ich in Zukunft ändern…!“

-          „Mir offen geblieben ist…!“

 

 

Dazu gaben die Seminar­teil­nehmerinnen ihre persönlichen Eindrücke und Meinungen zu diesem Seminarwochenende ab, bevor sie von Fr, Ahmann und Klaus Querbach verabschiedet wurden. Beide bedankten sich nochmals für das rege Interesse und die sehr gute Zusammenarbeit an diesem Seminar.

Nach dem Abendessen traten alle TeilnehmerInnen, mit viel neuem Wissen im Gepäck und dem guten Gefühl, etwas dazugelernt zu haben, die Heimreise an.

 

 

 

 

Bernd Galowski, Seminar­teil­nehmer und Gruppenleiter der Kreuz­bund­gruppe Kehl

77731 Willstätt, den 24.02.2013