Gruppenleiter - Arbeitstagung und Seminar

vom 16. - 18. November 2007 in Bühl-Neusatz

 

Gruppenleiter - Seminar und Verabschiedung
vom Geistlichen Beirat Bruder Ludger

 

Zur letzten Gruppenleiterarbeitstagung im Jahre 2007 begrüßte der Vorsitzende  Helmut Wienecke alle Teilnehmer. Ganz besonders die neuen Gruppenleiter oder Stellvertreter:

 

Ø       Jörg Bohm, Gruppe Neustadt

Ø       Thorsten Eiermann, Gruppe Ettlingen II

Ø       Gisela Harm, Stellvertreter Gruppe Pforzheim I

Ø       Christoph Huber, Stellvertreter Gruppe Offenburg

Ø       Dieter Koschulitsch, Stellvertreter Gruppe Heidelberg II

Ø       Sabine Lemke, Stellvertreter Gruppe Freiburg IV

Ø       Karl Lichtenberg, Stellvertreter Gruppe Löffingen

Ø       Hartmud Wagner, Stellvertreter Gruppe Renchen II

                     

Im folgenden bedankte sich Helmut Wienecke bei allen, die dazu beigetragen haben, durch ihre Aktivitäten den Verband nach vorne zu bringen. 32 Gruppen hatte der Kreuzbund Diözesanverband Freiburg noch nie. Er gab einen kurzen Bericht über seine eigenen Aktivitäten und sagte einige Sätze zur Verbandsentwicklung. Er  ist der Meinung, dass jeder stolz sein kann auf das, was er geleistet hat. Ein besonderer Dank gilt seinen Vorstandskollegen und den Gruppenverantwortlichen. Er bedankt sich bei Karlheinz Benz für die gute Arbeit im Bezug auf die Homepage. Hinter dem Diözesanverband  Köln hat die Homepage des Kreuzbund  Diözesanverbandes Freiburg die meisten Zugriffe. Auch ist unsere Verbandszeitung
Quo Vadis laut seiner Meinung  das beste Heft  und vom Inhalt sehr interessant. Die Frauenarbeit ist auf einem sehr hohen Standard, und unsere Ideen zu Veranstaltungen werden überall bewundert und kopiert. Die     Gruppen- und Mitglieder-Entwicklung ist sehr gut, besonders was Neugründungen angeht. Nachdem unsere Neue Satzung jetzt alle Genehmigungsstelen durchlaufen hat steht sie den Gruppenleitern ab sofort zur Verfügung. Diese Satzung ist von großem Vorteil für uns alle. Alle Seminare waren, bis auf eine Ausnahme ausgebucht. Anschließend gaben die übrigen Vorstandsmitglieder einen kurzen Abriss ihrer Arbeit in dem jeweiligen Bereich. Rückblickend ist zu sagen, dass das Jahr 2007 für den Kreuzbund Diözesanverband ein sehr erfolgreiches war. Sicher waren die Suchtwoche, die Kanufreizeit und das Kegelturnier Höhepunkte im vergangenen Jahr, jedoch sind es die kleinen Erfolge die diese Arbeit so wertvoll machen.  Anschließend erfolgten die Berichte aus den einzelnen Gruppen  um eventuelle  Probleme in diesem Rahmen zu besprechen. Um 20.40 Uhr schloss Helmut Wienecke den ersten Teil der Veranstaltung.

 

 

Samstag 17.11. Gruppeneliterausbildung. Thema „Umgang mit Suizidalität in Gruppen“.

Ursula Portscht brachte zur ihrer Unterstützung ihren Kollegen Michael Wagner von der PSB Müllheim mit, damit bei insgesamt 42 Teilnehmern zunächst in zwei Untergruppen gearbeitet werden konnte, jeweils begleitet von Frau Portscht und Herrn Wagner. Es wurden folgende Fragen intensiv bearbeitet.

·         Was sind meine persönlichen Erfahrung mit dem Thema ?             

·         Was macht mir Angst bei diesem Thema ?

·         Was will ich wissen zu diesem Thema ?

In beiden Gruppen gab es viel persönlichen Bezug zum Thema, viele, die bereits Suizidversuche hinter sich und überlebt hatten, viele, die zumindest mit Suizidgedanken gespielt hatten (oft in den schlimmsten Phasen der Suchtmittelabhängigkeit), andere wiederum, die im engsten Umfeld davon betroffen waren (Suizid von Verwandten).

Zum Abschluss des intensiven Austauschs und dem Sammeln der noch offenen Fragen bekam jede/r den Auftrag, sich in jemanden hineinzuversetzen, der suizidal ist und letzte Worte zu finden und aufzuschreiben (z.B. in Form eines Gedichts oder Abschiedsbriefes).

Im anschließenden Plenum wurden in einer Theorieeinheit die wichtigsten Informationen zum Thema vorgestellt, nachdem die Referenten als Berichterstatter aus den Gruppen fungiert und die wichtigsten Inhalte referiert hatten.

Genannt wurden aktuelle Zahlen zur Häufigkeit von Suizidhandlungen und zu den häufigsten Methoden. Thematisiert wurde, wer besonders gefährdet ist (z.B. suchtkranke und/oder psychisch kranke Menschen), welche Gefühle ein Mensch hat der sich umzubringen will:

          Ohnmacht / Hilflosigkeit                                                 

          Gefühle des Scheiterns / Versagens

          Gefühle der eigenen Wertlosigkeit

          Einsamkeit/Verlassenheit/Isolation

          Sich unverstanden fühlen (Entwertung noch vorhandener Beziehungen)

und was im Umgang mit suizidalen Menschen besonders wichtig ist:

          Authentisch sein! Suizidale Menschen haben Antennen für Ehrlichkeit

          Versuchen zu verstehen, warum die Situation ausweglos erscheint

          Zuhören und ernst nehmen, nicht bagatellisieren

          Ausführlich nachfragen

          Beziehung anbieten - keine vorschnellen Lösungen, keine Ratschläge geben

          Nichts versprechen, was nicht eingehalten werden kann

          Sich nicht unter Druck setzen, eine Lösung zu finden

Oft senden suizidale Menschen Signale an die Umwelt (sozialer Rückzug, Verschenken von persönlichen Gegenständen usw.) oder sprechen ihre Überlegungen offen aus. Solange jemand andere an seinen Absichten Anteil nehmen lässt, will er noch irgendwas. Das berechtigt mich zur Hilfe oder zum Handeln, die letzte Entscheidung kann ich jedoch niemandem abnehmen. Wichtig sind deshalb auch Hilfsangebote für Hinterbliebene von Suizid, die sich oft schuldig fühlen, nicht genug getan zu haben, um den Suizid zu verhindern.

Am Nachmittag wurde dann in einem Rollenspiel praktisch eingeübt, welche Möglichkeiten es gibt, mit Suizidalität in der Gruppe umzugehen. Michael Wagner spielte ein langjähriges Gruppenmitglied, das den anderen mitteilt, dass es sich in einer massiven Krise befindet und daran denkt, sich umzubringen. In der Auswertung wurde deutlich, was in dieser Situation am ehesten als hilfreich empfunden wurde: Verständnis und Mitgefühl, vor allem aber eine ehrliche Rückmeldung, was die Situation in jedem persönlich auslöst und welche eigenen Erfahrungen damit verbunden sind. Diese Beziehungsangebote ermöglichen Kontakt und haben somit große „Haltekraft“, da der suizidale Mensch erlebt, dass es Menschen gibt, die sich für ihn interessieren und denen er „am Herzen liegt“.

Zum Abschluss des Tages wandten wir uns dem zu, was das Leben lebenswert macht und fertigten einen „Wortsalat“ mit Begriffen zur Frage: Was ist schön im Leben, was macht mir persönlich Freude in diesem Leben?

In der anschließenden Rückmelde-Runde wurde deutlich, dass für die meisten die Bearbeitung dieses schwierigen Themas wichtig war und noch viele Fragen offen geblieben sind. Wir vereinbaren, diese im „Themenspeicher“ zu verwahren und bei der nächsten Gruppenleiterschulung nochmals aufzugreifen.

Ursula Portscht, 19.10.07

 

Verabschiedung von Bruder Ludger Hoffkamp als
geistlicher Beirat des Diözesanverbandes Freiburg

 

 

Am Abend wurde in einer kleinen Feierstunde, nach einem Gottesdienst den Bruder Ludger Hoffkamp selbst abhielt, als geistlicher Beirat nach 28 Jahren verabschiedet.

Hier die Rede unseres DV-Vorsitzenden Helmut Wieneckes anlässlich der Verabschiedung von Bruder Luder.
 

Lieber Weggefährte/ Priester und Mensch
Bruder Ludger

 Es gibt im Laufe des Lebens sehr viele verschiedene Verabschiedungen, wenn Menschen sich trennen, aus welchen Gründen auch immer. Sei es in der Familie, im Beruf oder wie heute in unserer Runde. Eine Verabschiedung kann Freude auslösen, kann aber auch traurig sein, wenn man einen guten Partner oder guten Freund gehen lassen muss.

 Ich bin etwas traurig, denn die Verabschiedung von Dir, unserem Geistlichen Beirat und Weggefährten Bruder Ludger, - aus gesundheitlichen Gründen - fällt mir sehr schwer.

Ich will jetzt nicht – wie bei Feiern und solchen Anlässen üblich – in Lobausbrüche verfallen, denn die sind meistens nur Show.

 Durch eine engere Zusammenarbeit lernt man Menschen erst richtig kennen. So erging es mir, als ich vor Jahren neu in den Vorstand kam und einige Stürme dank Deiner Mitwirkung auf normale Windstärke gebracht wurden und Du Dich, obwohl es nicht immer leicht war, auf die gerechtere Seite gestellt hast und Dich nicht blenden hast lassen., wie mach anderer.

Da heute in dieser Runde Weggefährten sind, die Dich schon lange kennen und manche  mit Deiner Person noch nichts zu tun hatten, will ich jetzt nicht mit Jahren und Zahlen aufwarten sondern einen kleinen Rückblick über Deine Arbeit im Diözesanverband Freiburg darstellen.

 Als Geistlicher Beirat und Weggefährte wusstest du immer, mit welchen Problemen wir und unsere Gruppenmitglieder es zu tun hatten und haben.

 Bei den Treffen der Beiräte auf Bundesebene sowie bei unseren Vorstandssitzungen warst Du, solange es gesundheitlich möglich war, immer anwesend und so mancher guter Ratschlag von Dir wurde aufgenommen und wertvoll umgesetzt. Nicht zu vergessen, Deine Gottesdienste haben so manchem sehr gut getan.

 Durch die Wallfahrten die Du mit sehr viel Geld unterstützt hast, haben wir sehr vielen Kranken in unserem Verband Mut, Hoffnung und Stärkung gegeben und auch für die Gesünderen bot sich bei den Wallfahrten die Gelegenheit zum Nachdenken über den Glauben sowie den Sinn des Lebens.

 Ich möchte jetzt im Namen aller herzlichsten Dank sagen für alles was du in 28 Jahren für uns und  unseren Verband getan hast. Wir wünschen Dir Gottes Segen wollen wir uns nicht aus den Augen verlieren.
 

Jetzt wurde das Geschenk an Bruder Ludger durch Klaus Querbach überreicht
 

 

Bruder Ludger bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen während der letzten 28 Jahre auch wenn er nun aus gesundheitlichen Gründe ausscheiden werde so sei er weiterhin mit ganzem Herzen der Sache des Kreuzbundes verbunden. Nun kündigte er für diese Jahr eine weitere Pilgerfahrt nach Rom an, woran er sich noch einmal beteiligen werde.
Im Anschluss gab es zur Feierstunde für alle anwesenden Gruppenleiter eine Schale mit Eis.

 

Am Sonntag Vormittag galt es die restlichen Berichte der Gruppenverantwortlichen zu diskutieren. Auch hier wurde regne Gebrauch vom großen Erfahrungsschatz der älteren Gruppenleiter gemacht. Zum Abschluss verteilte Helmut Wienecke kleine selbstgemacht Geschenke an die Teilnehmer, danke für die gute Zusammenarbeit und wünschte allen eine besinnliche Adventzeit  ein frohes Weihnachtsfest und alles gute für das kommende Jahr. Mit den Berichten aus den Gruppen klang diese Veranstaltung aus. Helmut Wienecke wünschte noch allen zum Abschluß einen einen guten Nachhauseweg und für die Zukunft alles Gute, sowie einen guten Appetit für das nun anstehende gemeinsame Mittagessen.

oben